Über mich

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"cosmopolita" ist spanisch und bedeutet ganz einfach "Weltbürger" oder in meinem Fall: Weltbürgerin. Dieser Blog entsteht nämlich gerade sehr spontan und soll dazu dienen meine Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten, während ich 10 Monate im schönen Madrid verbringe. In erster Linie ist das hier also so etwas wie mein persönliches online-Reisetagebuch. Allen anderen, die hier eventuell mal vorbei schauen, wünsche ich natürlich trotzdem viel Spaß beim Lesen. Und jetzt genug geschwafelt, so ein Blog schreibt sich schließlich nicht von allein. Besos, Patricia

Sonntag, 30. November 2014

1. Advent ...

... fast verpennt :O
es weihnachtet sehr ... 
Und zwar nicht im Sinne von schlafen, sondern von vergessen. Irgendwie ein bisschen traurig, aber das liegt wohl daran, dass ich hier noch nicht so in Weihnachtsstimmung bin und das obwohl ich hier mit der Familie schon einen Schneemann aus Plastikbechern gebastelt habe. An und für sich voll die schöne und kreative Idee, aber der Hintergrund dazu - nämlich, dass hier wahrscheinlich nicht genug Schnee fallen wird, um einen echten zu bauen - ist etwas bemitleidenswert.
Aber erst einmal von vorne:
Freitag hatten die Mädels schulfrei, das heißt da ich freitags auch keine Schule habe, darf ich Babysitter spielen. Den beiden wurde zum Glück erlaubt noch eine Weile Fernsehn zu schauen, wenn sie früher als ich wach sind, was natürlich auch der Fall war. Um neun bin ich dann auch aus dem Bett gekrochen und hab dann erstmal das Frühstück für die zwei vorbereitet, natürlich in Kombination mit fernsehen ...
Um die zwei kleinen Monster zu beschäftigen, blieben dieses Mal nicht so viele Möglichkeiten. Der Dachboden, in dem sich so ziemlich alle guten Spielmöglichkeiten befinden, war nämlich tabu, da er von der Putzfrau übers Wochenende sauber gemacht wurde und der ganze Staub nicht im Haus verteilt werden sollte, oder so ... Jedenfalls habe ich mir dann überlegt mit den Mädels Topfschlagen zu spielen. Um elf Uhr morgens. Super.
Letztendlich war es dann aber doch ganz witzig, vor allem hat es mich sehr gefreut, dass sie so viel Spaß daran hatten. Somit haben wir den Vormittag spielend verbracht, bis dann Zeit fürs Mittagessen war, das schnell zubereitet war. Mit dem treuen Begleiter Fernseher wurde dann gegessen und danach noch ne Runde gespielt und getobt bis die Mutter gegen halb Fünf Heim kam und ich endlich frei hatte, nach diesem anstrengenden Tag.
Abends entspannten Paula und ich dann in der Bar unseres Lieblingscafés (La Musa) bei einem Monsterglas Gin und dem besten Caipi, den ich je getrunken habe.
Samstag morgen hieß es dann mal wieder ausschlafen und chillen, bis sich Paula und ich auf den Weg nach La Latina gemacht haben, um uns dort mit Aylin im besten Restaurant der Welt zu treffen und diese mega leckeren Wraps zu essen. Da wir dachten, wir müssten mit dem Essen noch auf eine Freundin warten, bestellten wir uns erstmal einen Tee und teilten uns ein monster-mega-Schokokuchen. Kein Wunder, dass wir bei de Wraps danach und einer Runde Cocktails mehr aus dem Restaurant gerollt sind, als gelaufen ...
Anschließend gings noch nach Moncloa, wo wir uns mit sechs anderen Au Pairs trafen, um eigentlich in unserer Stammbar Platz zu nehmen. Diese war aber zum bersten voll und hatte erst recht keinen Platz für acht Mädels, deshalb beschlossen wir hardcore Stammgäste kurzerhand und nach draußen zu setzen, obwohl es tagsüber durchgängig geregnet hatte und nicht gerade warm war. Das Bier und die nette Gesellschaft der Mädels ließ aber darüber hinwegblicken. Paula und ich nahmen dann aber doch den letzten regulären Bus um halb 12, da ich ein bisschen angeschlagen bin und es dann doch immer kälter wurde.
Heute morgen dann quälte ich mich um 9:40 Uhr aus dem Bett, um nach Neuseeland zu skypen, was es aber auf jeden Fall und zu jeder Zeit wert ist, früher aufzustehen!

Heute wollen wir vielleicht Plätzchen backen, um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Vielleicht schauen wir aber auch auf dem Weihnachtsmarkt vorbei oder in einem gemütlichen Café, wer weiß :)

Ganz liebe weihnachtliche Grüße in die Welt hinaus,

Patricia


     
eine Schlange an der Bushaltestelle. 
Fein in Reih und Glied auf den Nachtbus warten, 
das können auch nur die Spanier :D 

eine kleine Aufmerksamkeit der Großen :) 

der kleine (B)Engel 




die Toilette auf dem besten Restaurant der Welt :D 

Sonntag, 23. November 2014

Ein Tag mit mir - Teil 1

Vielleicht interessiert es euch, vielleicht auch nicht, aber ich nehme euch jetzt einen Tag mit nach Madrid in meine Gastfamilie.

Teil 1
Montag morgen 7:00 Uhr der Wecker klingelt. Meine Gastmama ist schon weg, der Vater ist auch schon wach. Ich nehme erst einmal eine Dusche und mache mich im Bad fertig.
7:45 Uhr: frisch geduscht und fertig angezogen mache ich mich daran, das Frühstück für die Mädels und mich vorzubereiten, der Vater hat mittlerweile auch schon das Haus verlassen und noch herrscht friedliche Ruhe. Die Mädels bekommen Toastbrot mit Marmelade, für mich gibts Brötchen und erstmal ne heiße Tasse Grüntee.
8:15 Uhr: nachdem ich in der Küche noch ein bisschen die Ruhe genossen habe, gehe ich nach oben um die Mädels zu wecken. Laura kommt ganz gut aus dem Bett, nach zwei Mal "Good morning, time to wake up"- sagen, steht sie auf und tapst ins Bad. Bei Alicia muss ich etwas rütteln, schütteln, kitzeln und beharrlich bleiben, bis sie sich dafür entscheiden kann dann doch aufzustehen. Die Mädels nehmen sich die sorgfältig gefalteten und von der Mutter am Vorabend vorbereiteten Klamotten von der Kommode und verkriechen sich damit ins Schlafzimmer der Eltern. Dort wird sich etwas kontraproduktiv wieder ins Bett gelegt. Dementsprechend muss ich etwas öfter deutlich machen, dass die beiden sich doch bitte anziehen sollen.
8:35 Uhr: endlich fertig angezogen gehts wieder runter in die Küche, dort wird zusammen gefrühstückt, wobei ich die Mädels auch wieder das ein oder andere Mal daran erinnern muss, dass sie weiter essen sollen.
8:45 Uhr: wieder nach oben, diesmal ins Bad. Zähneputzen, Gesicht waschen, Haare kämmen und einen Zopf machen. Klappt an einigen Tagen ganz gut, ansonsten muss ich - oh Wunder! - zwei, drei Mal darum bitten, dass die Große aufhört vor sich hin zu singen und mit dem ungeliebten Zähneputzen anfängt.
9:05 Uhr: fertig angezogen und dick eingepackt verlassen wir drei das Haus aber weit kommen wir nicht, da Laura bei den Nachbarn klingelt. Paula streckt den Kopf aus der Tür und dann gibt es drei Möglichkeiten: entweder ihre Kleine (Laura, 12) ist schon fertig und wir können alle zusammen zur Schule laufen; sie ist noch im Bad/ beim Frühstücken/ beim Hausaufgaben machen und wir drei müssen schon mal alleine los laufen oder der Vater von Laura bringt sie mit dem Auto zur Schule, das heißt es bleibt dann auch bei Laura, Alicia und mir.
9:25 Uhr: bei der Schule angekommen stellen sich die Mädchen zu ihrer Klasse. Bei Alicia sammeln sich vor dem Eingang immer scharenweise die Eltern an, die ein Auge darauf haben, dass ihre Liebsten die Fünf Minuten draußen warten heil überstehen, bis die Lehrerinnen raus kommen und die Kinder reinholen.
9:35 Uhr: die ständig wechselnde Schul"klingel" ertönt, dieses Mal ein liebliches Kinderstimmchen, das irgendein spanisches Lied trällert. Ich mache mich auf den Weg zur Bushaltestelle, den Bus bekomme ich allerdings nicht mehr.
10:10 Uhr: endlich kommt mein Bus, ich steige ein und genieße die Wärme und die Aussicht auf der fast 20-minütigen Fahrt.

So viel erst Mal an dieser Stelle. Den Rest meines Tagesablaufes gibts irgendwann anders...
Das Wochenende bis jetzt war sehr schön: Freitag Essen gehen mit den üblichen in Heron City, wo sonst .., Und gestern waren wir wieder in unserer Stammbar in Moncloa, diesmal noch mit zwei anderen österreichischen Au Pairs aus unserer Sprachschule, sowie drei Au Pairs (darunter eine aus Stuttgart), die ich noch nicht kannte, die aber alle sehr nett waren! Wir haben uns schon für nächstes Wochenende zum feiern verabredet und auch ausführlich über unsere Erfahrungen, Gastfamilien und Aufgaben als Au Pair ausgetauscht.
Heute werde ich mich erst einmal noch ne Weile ausruhen und dann mal schauen was der Tag noch so bringt.

Allerliebste Grüße aus Madrid,

Patricia

Montag, 17. November 2014

Monat 1 ✔

Hallo ihr Lieben!
Jetzt habe ich es das erste Mal tatsächlich nicht geschafft Sonntags etwas zu posten...ich war einfach zu müde! Aber der Reihe nach:
Montag bis Freitag war eigentlich alles wie immer, mittlerweile schon Alltagsroutine. Montag hatte ich allerdings frei, da die Eltern nicht arbeiten mussten. 
Der Lichtblick am Ende jeder anstrengenden Woche ist definitiv das Wochenende und dieses Mal haben wir es bis auf die letzte Stunde voll ausgenutzt!
Freitag Vormittag sind Paula und ich erst einmal fett shoppen gegangen in unserem geliebten Gran Plaza 2, was auch wirklich nötig war, da ich bei den sinkenden Temperaturen hier nicht noch eine Woche ohne Handschuhe ausgehalten hätte. Die zweite super Investition waren Hausschuhe! Die ganze Familie läuft hier eigentlich immer mit Schuhen durchs Haus, aber mir war das auf Dauer zu unbequem, deutlich besser ergeht es mir mit meinen neuen flauschigen Tretern :)

Abends führten wir unsere neu geshoppten Klamotten auch gleich nach Moncloa aus, in unsere "Stammbar", wo wir (die üblichen vier) bei lecker Bier und Sangria ein weiteres nettes deutsches Au Pair kennengelernt haben. Da die Bar schon um 1 Uhr schließt, zogen wir noch ein bisschen um die Häuser und wurden dann schließlich in eine andere Bar gelockt, die neben einem Tischkicker auch eine kleine Tanzfläche bot, doch dort hielt es uns trotz leckerem Mojito auch nicht allzu lange. So liefen wir noch ein bisschen durch Moncloa und machten uns dann alle auf den Heimweg, ich zum Glück (!) mit Paula zusammen.
Samstag hieß es dann erstmal Ausschlafen und am Nachmittag machte ich mich bei Sonnenschein auf den Weg nach Madrid, um mich mit zwei Au Pairs zu treffen. Der 35 Meter hohe Weihnachtsbaum an der Puerta del Sol stand auch schon und in den Straßen hingen Lichterketten und Weihnachtsdeko. Nach kurzer Suche fanden wir auf dem Plaza Mayor ein Café mit überteuerten Touristenpeisen, aber die Kälte trieb uns dazu uns unter die Heizstrahler und eingewickelt in Decken hinzusetzten und einen Kaffee zu trinken. Julia und ich beschlossen dann am frühen Abend direkt von Sol aus nach Heron City zu fahren, um dort ins Kino zu gehen. Dort angekommen wurde uns allerdings schnell bewusst, dass auch einige andere diese Idee für ihren Samstag Abend hatten, die meterlange Schlange an der Kasse wollten wir uns in der Kälte und im Nieselregen nicht antun. Paula stieß (nach einstündigem Warten auf den Bus!) dann auch noch zu uns und wir aßen gemeinsam Kebab. Zum Nachtisch entschieden wir uns in ein Crêpe und Waffel Restaurant zu gehen: die beste Idee überhaupt! Bei unglaublich leckerem Tee teilten wir uns zu dritt eine Waffel und einen Crêpe mit so unverschämt leckerem Vanille- und Beereneis, da waren wir sicher nicht das letzte Mal! :D
Sonntag Morgen klingelte mein Wecker schon um acht Uhr, der Plan: zum Rastro fahren, einem riesigen Flohmarkt, auf dem über 1000 Straßenhändler mehr oder weniger schöne Dinge zum Verkauf anboten. Nachdem Paula und ich uns dort mit drei anderen Au Pairs aus unserer Sprachschule getroffen hatten, dauerte es keine fünf Minuten bis wir sie im Getümmel der Menschenmassen wieder aus den Augen verloren hatten, was allerdings nicht allzu schlimm war. Denn so schlenderten Paula und ich im Sonnenschein über den Flohmarkt und entschlossen uns schon bald dazu ein Café aufzusuchen, in dem wir uns wieder aufwärmen konnten. Da schon das Viva la Vida so unglaublich schön und lecker war, beschlossen wir uns in der selben Straße und nicht weit entfernt vom Rastro nach einem Café umzusehen und entschieden uns letztendlich fürs
La Musa,
wieder einmal die beste Entscheidung überhaupt! Dieses Café ist so unglaublich gemütlich, schön eingerichtet und spielt wunderbare Musik, dementsprechend verbrachten Paula und ich dort mehrere Stunden und genossen unseren Sofa-Platz in vollen Zügen. Als wir uns dann doch endlich aufraffen konnten, das Café zu verlassen, machten wir uns noch auf den Weg nach Sol, ein bisschen Window-Shopping ;) Die mittlerweile vier anderen Au Pairs stießen dann auch noch zu uns und am frühen Abend und vom kalten Wind durchgefroren, machten die üblichen vier von uns sich mal wieder auf den Weg nach Heron City, was an sich nie eine schlechte Idee ist, doch die Auswahl des Restaurants war dieses Mal leider die falsche ... 

Alles in allem war das eine gute Woche und ein wunderschönes, witziges, leckeres, aber leider auch sehr kaltes Wochenende.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste!

Bis bald, 
Patricia 

Sonntag, 9. November 2014

de Madrid al cielo

Nach Madrid ist nur der Himmel schöner!

Das Wetter hat hier mittlerweile ziemlich umgeschlagen, von 25°C und Sonnenschein auf 15°C gesunken und der ein oder andere Regenschauer begleitet von fiesem Wind bringt den Herbst auch ins schöne Spanien. 
de Madrid al cielo 
Zu den wichtigsten Ereignissen der letzten Woche gehört aber nicht nur das Wetter. Die kleine Alicia wurde am Dienstag 5 Jahre alt, was natürlich gebührend gefeiert wurde, wobei sie geradezu überhäuft wurde mit rosa und lila Prinzessinnen-Geschenkartikeln (unter anderem auch eine Prinzessinnen-Pinypon-Figur von mir). Am Freitag kamen dann auch ein paar Verwandte vorbei, Oma und Opa, die Schwester meines Gastvaters mit Mann und Kindern und auch eine Freundin von Alicia war dabei. Nach ein paar lustig anzusehenden Kinderspielen habe ich mich dann aber auf den weiten Weg zu Paula gemacht, um zusammen mit ihr und ihren Kids einen Film zu schauen, laut mehrfacher Aussage von Laura (12) und Marta (14) der allerbeste Film der Welt! (wen's interessiert es war "Urlaubsreif", bzw. natürlich auf englisch "Blended").Demnach hat mein Wochenende schon ziemlich gut und gemütlich angefangen. 

Aylin, Paula, Julia und Ich :)
Weiter ging es gestern mit ein bisschen Kultur. Dazu haben sich Paula, Julia, Aylin und ich (allesamt deutsch) auf den Weg nach Madrid gemacht, um uns das Reina Sofía Museum anzuschauen. Für acht Euro Eintritt bekommt man dort über vier Stockwerke so ziemlich alles an Kunst geboten. Von Picasso, über Dalí bis hin zu Moné befinden sich in diesem riesigen Gebäude allerhand Werke großer und weniger großer Künstler, ehrlich gesagt viel zu viel für einen Nachmittag, dafür aber sehr interessant in Szene gesetzt und neben Gemälden, findet man auch Skulpturen, Filme, etc. in den zahlreichen Räumen des Museums, kurzum es ist für jeden Geschmack was dabei. 
Als wir unsere Tour beendeten (hauptsächlich weil uns der Hunger dazu trieb), folgten wir dem Aylins Rat und machten uns auf den Weg zu einem veganen/vegetarischen Restaurant. Endlich dort angekommen, war es für uns deutsche Mädels schon mehr ein Abend- als ein Mittagessen, das wir in dem wunderschönen und unglaublich gemütlichen Restaurant namens Viva la Vida  zu uns nahmen. Für ca. neun Euro aßen wir jeweils einen Wrap, der jeden Cent wert war! Mein Magreb-Wrap überzeugte mit Falafel, Joghurt-Sauce, Apfelstückchen und Rosinen, eine himmlische Kombination ;)
Gut gesättigt machten wir uns schließlich auf den Heimweg, um den Rest des Abends gemütlich zu Hause zu verbringen. 
Jetzt ist Sonntag morgen und dieser hätte  nicht besser beginnen können, als mit Sonnenschein, einem leckeren Obst-Salat mit Joghurt und einem einstündigen Skypegespräch nach Neuseeland <3 :)

Mehr gibts natürlich immer zu erzählen, aber soweit war das Wichtigste der letzten Woche.
Hasta luego, 

Patricia





Sonntag, 2. November 2014

Happy Halloween!

Wann habt ihr euch das letzte Mal verkleidet?
Mit 5? 8? Oder 15? Ich weiß es nicht mehr, denn die Verkleidungen an Fasching zählen bei mir nicht. Aber letzten Freitag war es dann soweit. Der Tag, auf den sich die Kinder hier so sehr freuen, wie die bei uns auf Weihnachten, war gekommen: Halloween!
Die zwei Mädels meiner Nachbarin begannen schon fleißig ihrer Vorfreude beim Dekorieren ihres Hauses freien lauf zu lassen, während bei meiner Familie viel mehr die Frage zu klären war, wer welches Kostüm bekommt. Geeinigt wurde sich dann auf Hexe (die Kleine) und Draculaura (die Große), wobei es sich bei letzerem um eine Figur aus einer Kinderserie handelt.
Schließlich war nur noch offen, als was ich mich verkleide, doch zuvor brachten mich mein Papa und meine Schwester auf die Idee mit den zwei Kleinen eine Kürbis-Fratze für Halloween zu schnitzen. Nachdem ich auch Nachbar-Au Pair Paula und ihre Kids dafür begeistern konnte, dass wir das alle zusammen machen, fehlten nur noch die passenden Kürbisse. Zum Glück bot der nahe gelegene Supermarkt eine kleine Auswahl an Mini-Kürbissen an, aus denen dann auch recht schnell die zwei schönsten ausgewählt wurden. Mit unserer Ausbeute (natürlich..) in meiner Hand ging es dann wenig später rüber ins schaurig schön geschmückte Nachbarhaus, das zwar spiegelverkehrt baugleich war wie das unsere, aber schnell wurde mir bewusst, was für einen großen Unterschied Einrichtung und Dekoration doch haben kann.
Die Mädels - und ich :D - hatten sichtlichen Spaß am Kürbis schnitzen und waren stolz auf das Ergebnis.
Nachdem der kleine Kürbis endlich auch der Mutter präsentiert werden konnte, hatte ich den Rest des Tages frei, nachdem ich den ganzen Morgen und Vormittag mit ihnen verbringen 'musste', denn natürlich haben die Kinder hier an Halloween schulfrei ...
Also ging es dann am frühen Abend los ins Einkaufszentrum Gran Plaza 2 in Majadahonda, in dem ich schon den Freitagmittag zuvor mit Paula verbracht hatte. Dieses konnten wir nach einiger Zeit und dem durchstöbern von mindestens fünf Läden recht zufrieden wieder verlassen. Paula hatte sich für eine Joker-Verkleidung entschieden, daher musste Halloween-Schminke und grünes Haarspray für sie mit, sowie ein paar schwarze Handschuhe. Ich hatte mich im Laufe des Tages für eine Verkleidung als Vampir entschieden: simpel, aber gut umzusetzen. Demnach beteiligte ich mich an der Schminke und legte noch ein Paar Vampirzähne oben drauf. Das Highlight unserer jeweiligen Verkleidungen war aber definitiv ein schwarzer Umhang, den sie im Geschäft als Vampir-Umhang verkauften. Unserer Meinung nach war es aber nichts anderes als ein schwarzer Müllsack, deswegen wahrscheinlich auch für günstige drei Euro zu ergattern.
Abends machten wir uns dann gemeinsam bei Paula fertig, später stieß noch ein weiteres deutsches Au Pair aus unserer Sprachschule zu. Einigermaßen zufrieden (die 2 Euro für die Vampirzähne hätte ich mir sparen können, wie die halten sollten, war mir ein Rätsel) mit unseren Verkleidungen machten wir uns zu dritt und per Bus auf den Weg nach Moncloa. Den Abend genossen wir in einer Baar mit ein paar Runden Bier und Patatas Bravas, wobei sich schließlich noch ein weiteres deutsches Au Pair zu uns gesellte. Bei einem kurzen Ausflug mit der Metro nach Sol (Zentrum Madrids) ließen wir uns die riesige Menschenmenge mit ihren mehr oder weniger gelungenen Halloween-Kostümen natürlich auf keinen Fall entgehen.
Alles in allem war es also ein gelungener lustiger Abend mit wirklich netten Mädels und weiteren tollen Eindrücken von Madrid und Umgebung, der leider durch unseren Heimweg etwas gedämpft wurde. Die Busverbindungen lassen hier nämlich etwas zu wünschen übrig, weshalb wir alle zusammen einen Bus nahmen, der nur für eine von uns an der richtigen Haltestelle hielt. Wir anderen drei durften zwei Haltestellen weiter laufen und waren somit erst 20 Minuten später zu Hause. Aylin, das Au Pair, das sich mit uns fertig gemacht hatte, übernachtete auch aus dem selben Grund bei mir, weshalb wir so weit laufen mussten: die spanischen Busverbindungen ... Und bevor sie auf den nächsten Bus um 7:50 Uhr hätte warten müssen, bat ich meine Gasteltern, sie für diese Nacht hier schlafen zu lassen, da ich in meinem Zimmer sowieso zwei Betten besitze.
Letztendlich sind somit dann doch alle heil und sehr müde zu Hause angekommen und es war ein tolles Halloween, das ich hier verbringen durfte!

Natürlich bestand meine letzte Woche nicht nur aus diesem einen Abend und am erstaunlichsten finde ich sowieso die Tatsache, dass ich jetzt schon zwei Wochen hier bin. Insgesamt verlaufen die Tage unter der Woche hier immer relativ gleich, was aber keinesfalls etwas Schlechtes ist. Dafür sind die Wochenenden dann immer umso aufregender und sehr abwechslungsreich. So gingen Paula, Julia (auch an Halloween dabei gewesen) und ich gestern Abend relativ spontan - und wer hätte es gedacht, nach fast einstündigem Warten auf den Bus - nach Heron City, dem Ort, an dem ich schon meinen aller ersten Abend hier verbracht habe. Da die Restaurants teilweise erst wieder um 20 Uhr ihre Türen öffneten, mussten wir uns noch einige Minuten gedulden, dafür waren unsere Pizzen dann aber auch umso leckerer. Abschließend gab es noch einen Frozen Yogurt von llaollao, der zwar so unverschämt lecker war, aber dann doch einen Tick zu viel nach der Pizza.

Somit wäre auch dieses wöchentliche Update geschrieben. Mir geht es gut hier und ich hoffe, das bleibt auch noch lange so.
Euch allen da draußen einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße, Patricia