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"cosmopolita" ist spanisch und bedeutet ganz einfach "Weltbürger" oder in meinem Fall: Weltbürgerin. Dieser Blog entsteht nämlich gerade sehr spontan und soll dazu dienen meine Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten, während ich 10 Monate im schönen Madrid verbringe. In erster Linie ist das hier also so etwas wie mein persönliches online-Reisetagebuch. Allen anderen, die hier eventuell mal vorbei schauen, wünsche ich natürlich trotzdem viel Spaß beim Lesen. Und jetzt genug geschwafelt, so ein Blog schreibt sich schließlich nicht von allein. Besos, Patricia

Sonntag, 25. Januar 2015

Coctéles, bailar y amooor!

Guten Morgen!
Dieser Post könnte sich etwas in die länge ziehen, da ich einiges los werden möchte :D
Aber fange ich einfach mal bei der Woche an, mir ist nämlich aufgefallen, dass ich in letzer Zeit fast ausschließlich von meinen Wochenenden erzähle, an denen sich mein wirkliches Leben zwar auch abspielt, aber ich bin immer noch als Au Pair hier und unter der Woche dreht sich nun mal alles um die Kinder.
Die mich diese Woche teilweise übrigens wirklich auf die Palme gebracht haben. Es gibt nichts schlimmeres, als glücklich und zufrieden in seinem Bettchen aufzuwachen, noch mit der Hoffnung, der Tag würde gut verlaufen, bis du die Kinder mit absolut mieser Laune zur Schule zerrst, weil sie es schaffen innerhalb von fünf Tagen, drei Mal zu spät zu kommen, wobei man fairerweise dazu sagen muss, dass ein Mal davon der Schnee in Las Matas dafür verantwortlich war, aber dazu gleich mehr.
Zuerst muss ich mir nämlich noch von der Seele schreiben, dass ich wirklich nur hoffen kann, dass sich das Verhalten der Mädels nächste Woche wieder etwas bessert. Alicia, die Fünfjährige, hat sich die letzten Tage zwar wirklich bemüht sich zu benehmen, aber das auch nur weil der Kindergeburtstag ihrer Schwester anstand und die Mutter damit drohte, sie nicht teilhaben zu lassen, wenn sie sich nicht benimmt. Letztendlich hatte sie aber keine Ahnung, wie sich ihre Kinder die Woche über benommen haben, weil sie mich erst gar nicht gefragt hat.
Laura, die am Dienstag acht Jahre alt wird, hat sich nämlich diese Woche fast schon schlechter benommen, als ihre kleine Schwester. Wenn man nämlich fast 15 Minuten zur spät zur Schule kommt, weil sie einfach nicht versteht oder nicht verstehen will, was es bedeutet sich zu beeilen und sie sich auch nach der zwanzigsten Aufforderung ihre Zähne zu putzen lieber beim Tanzen im Spiegel beobachtet. Kinder ...
Das alles hat mir teilweise gehörig die Laune verdorben in den letzten Tagen, weshalb ich auch wirklich froh war, als endlich Wochenende war. Andererseits ist mir dann aber aufgefallen, dass die Mädels in letzter Zeit deutlich zutraulicher geworden sind, sie wollen mehr Kuscheln, auf den Arm genommen werden, (noch) mehr mit mir spielen, was zwar anstrengen sein kann, aber auch sehr süß.
Jetzt aber mal zu dem Ereignis schlechthin: Schnee!!!
Dass es hier nicht oft und schon gar nicht viel schneit wusste ich ja bereits, aber dass die Spanier - und zwar alle - so austicken, wenn dann mal drei Zentimeter Schnee liegen, ist schon leicht beunruhigend :D
In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte es nämlich ordentlich fette Schneeflocken geschneit, so dass eine Tante mit ihren Kindern kurzerhand im Schlafanzug auf die Straße gegangen ist, um bei dem Spektakel ganz nah dabei zu sein.
Am nächsten Morgen war die Begeisterung dann auch bei den Kindern ganz groß und spätestens als Alicia den Schnee (der mehr Eis war) dann auch anfassen konnte, waren ihre üblichen Morgen-Tränen auch wieder verschwunden. Da wir aber mit Paula und ihren Mädels zur Schule gegangen sind und dann auch noch an jedem Häufchen Schnee anhalten mussten und Fotos von ihnen machen sollten, war es auch kein Wunder, dass wir zu spät kamen. Eine spanische Mutter, die wir auf dem Weg trafen, hatte die Situation allerdings gut erkannt: "Heute kommt einfach jeder zu spät."

Hier ein paar Bilder von diesem Naturereignis :D

















Das zweite was ich euch nicht vorenthalten möchte, ist einer der besten Abende seit langem hier in Madrid. Er hat nämlich auch bestätigt, dass die spontanen Dinge im Leben, oft die Besten sind.
Nachdem der Vorschlag, mal in eine andere Bar in einem anderen Viertel zu gehen, auch bei den anderen Mädels auf Zuspruch traf, fiel die Wahl schnell auf La Latina, da dieser Teil von Madrid auch wirklich für seine Bars und das Nachtleben bekannt ist.
Als Paula und ich Freitagabend die Bar, in der Aylin, Julia und ein paar andere Mädels schon auf uns gewartet haben, endlich gefunden hatten, hatte ich ja zuerst ein paar Bedenken, schließlich waren wir die einzigen Gäste. Aber diese Bedenken waren vollkommen unbegründet, denn zu später spanischer Stunde trudelten dann immer mehr Gäste ein und es wurde richtig voll und laut. Wir genossen unseren Sofaplatz und die leckeren Cocktails, die auch mal eine schöne Abwechslung zu Bier und Tinto de Verano waren. Als Paula, Julia und ich uns dann endlich dazu entschlossen hatten, noch tanzen zu gehen, wurden wir von einem Deutschen aufgehalten, der Paulas Frage, warum er denn so gut Deutsch spreche, damit beantwortete, dass er Deutscher ist. Er stellte uns kurzerhand seinen zwei Freunden vor, die uns den ganzen Abend über schon viel zu auffällig beobachtet hatten.
Nachdem wir dann noch Bekanntschaft mit einer anderen Gruppe von Spaniern gemacht hatten und nun zur Wahl stand mit wem wir in welchen Club gehen sollten, entschlossen wir uns für die Gruppe mit dem netten Deutschen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, bis wir endlich los konnten, haben wir uns dann zusammen mit unseren neuen Freunden - von denen einer schon 40 war!! - auf den Weg ins Independance gemacht, ein Club in dem viel zu laute Musik lief, aber zum Glück nicht nur so Techno-Gemansche, sondern auch wirklich gute Indie- / 90er - Musik.
Um fünf hatten wir drei dann aber auch genug vom Tanzen und machten uns auf den Heimweg, bei dem es zwar schwer war die Augen offen zu halten, aber zum Glück brachte uns der Nachtbus schnell Heim ins warme Bettchen.
Aus diesem wurde ich dann aber schon nach fünf Stunden Schlaf geweckt, bzw. konnte ich um halb 12 einfach nicht mehr weiter schlafen, weil alle im Haus mit den Vorbereitungen für den Kindergeburtstag beschäftigt waren und gerade die Mädels dabei nicht sehr leise waren.
Abends musste ich dann beim Kindergesichter bemalen helfen und wurde fürs TK-Pizza backen eingeteilt. Geflüchtet vor den aufgedrehten Kids bin ich dann zusammen mit Paula nach Heron City, wo wir zusammen mit Aylin und Julia lecker Pizza essen waren :D

Hier die schönen Bilder mit Julias toller Handykamera :D











Und zu guter letzt, noch ein bisschen was allgemeines über meinen Aufenthalt hier. anlässlich der 100 Tage, die am Dienstag erreicht sind:


Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es so 'einfach' ist, ein Jahr im Ausland zu verbringen.
Natürlich ist es nicht immer leicht, wenn man seine Familie vermisst und seine Freunde. Man hat Angst oder zumindest Bedenken, etwas wichtiges zu verpassen, wie zum Beispiel Weihnachten mit der Familie oder dass sich etwas an den Freundschaften verändert, während man sich so lange Zeit nicht sieht. Aber das gehört eben auch dazu. Ich hatte, bevor ich nach Spanien gegangen bin, zwar nicht die Befürchtung, dass ich die ganze Zeit vor Heimweh heulen würde oder so, aber dass es mir so leicht fällt, teilweise, hätte ich auch nicht erwartet.
Natürlich spielt da die tolle Gastfamilie eine sehr große Rolle, genauso wie meine lieben Freunde hier, z.B. dass Paula eben einfach neben an wohnt und wir uns quasi gesucht und gefunden haben und uns wirklich so ziemlich jeden Tag sehen.
Aber ich muss schon sagen, dass ich wirklich wahnsinnig Glück habe mit allem hier. Ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können, als hier her zu kommen, allein schon weil ich diesen Ort, Las Matas, auch so wunderschön und toll finde.
Und selbst wenn ich mich mal gefragt habe, ob es nicht auch eine tolle Erfahrung gewesen wäre, wo anders hin zu gehen, z.B. wenn ich die tollen Fotos meiner Freundin aus Neuseeland sehe, die Landschaft und die tollen Sachen, die sie dort erlebt und letztendlich kam mir dann auch der Gedanke, dass es im Endeffekt egal ist, wohin man geht, schließlich sehe ich meine Freunde und Familie genauso lange nicht, wie meine Freundin, die auf einem anderen Kontinent ist. Aber wenn ich dann hier mit meinen Freundinnen unterwegs bin, einen guten Tag mit den Mädels habe oder einfach merke, wie glücklich ich gerade völlig ohne Grund bin, dann habe ich fast das Gefühl, dass jeder von uns seinen eigenen Weg geht und zwar genau den richtigen.

Bis nächsten Sonntag :*

Sonntag, 18. Januar 2015

Monat 3 ✔

Wie die Zeit vergeht :D
Hab ich bestimmt noch nie erwähnt, ist aber echt so!
Immerhin sind es jetzt schon 92 Tage, bald sind die Hundert voll.
Und einerseits kommt es einem lang vor, wenn man bedenkt, wie lange man seine Freunde und Familie nicht mehr gesehen hat und da jetzt schon ein Drittel meines Aufenthaltes hier hinter mir liegt, andererseits folgen noch mindestens sechs Monate, bis ich wieder nach Hause fliege.
Und zumindest auf den letzten Monaten liegt große Hoffnung, wir wollen endlich Sommer! :D

Gestern Nacht/Morgen, als Paula und ich nach Hause gekommen sind hat es nämlich schon geglitzert. Also noch nicht richtig geschneit, aber eben geglitzert :D
Und abnormal kalt kanns hier werden :/
Heute morgen dann lag sogar ein winziges bisschen Schnee auf den Autos und den Dächern, Mittags war der dann aber schon wieder weg.
Gestern Abend waren wir nämlich endlich mal wieder tanzen, nachdem wir eigentlich auf eine 80er Jahre Party gehen wollten, für die wir extra reserviert hatten, um kostenlos rein zu kommen. Dann sind aber zwei Mädels abgesprungen und eine hat sich von zu Hause aus gefragt, ob wir da überhaupt noch hin gehen ...
Naja jedenfalls waren wir dann nur zur viert: Paula, Julia alias Julchen, Aylin und ich. Und nachdem wir den ganzen Abend in der Bar verbracht haben, wie immer eben, mussten Julia und ich ganz schön schwere Überzeugungsarbeit leisten, damit Aylin und Paula nicht schon um 1 Uhr nach Hause fahren ... wir waren zwar alle irgendwie müde, aber wenn ich mich auf tanzen einstelle, dann will ich auch tanzen gehen. Schließlich konnten wir sie dann doch überzeugen, dass wir eben jung sind, in einer Weltmetropole, uns alle Möglichkeiten offen stehen und wir den ganzen Sonntag noch schlafen können. Außerdem sind wir vier eine ziemlich harmonische Gruppe und es kommt auch nicht so oft vor, dass wir nur zu viert sind.
Lange Rede, kurzer Sinn: wir sind dann einfach mal nach Sol gefahren, da ist ja eh immer was los und keine zwei Minuten nach unserer Ankunft wurden wir schon angesprochen, ob wir nicht in eine Irish Pub - Disco wollen, gratis.
Da haben wir natürlich gleich ja gesagt, bei der Kälte hatte auch keiner Lust so lange draußen durch die Straßen zu irren ...
Letztendlich sind wir dann also in diesem zweistöckigen Pub gelandet, in dem wir dann noch bis in die frühen Morgenstunden getanzt haben, es hat sich also doch noch gelohnt, sich zu überwinden.
Dafür hängen wir heute zwar alle ziemlich durch und bei Paula und mir war nicht mehr los, als im Bett zu chillen mit TK-Pizza und O.C. California <3 Besser kann so ein Sonntag aber auch kaum verlaufen :D
Morgen dann wieder Schule ... ich hoffe nur, dass das Wetter einigermaßen hält :/

Also in diesem Sinne auf die nächsten sechs Monate, mögen sie mindestens genauso gut sein, wie die ersten drei :)

Liebe <3


P.S.:
hier noch ein paar Fotos aus der letzten Woche, u.a. vom Museo del Traje, in dem wir letzten Dienstag mit dem Kurs waren. Und - oh Wunder - Paula und ich kamen mal gut ne Stunde zu spät :/

Sonnenuntergang <3



mein Paulinchen :*
                           

mit den Mädels in der Stammbar :) 
                               

                                        





Avocadoliebe :D 




















Sonntag, 11. Januar 2015

Bienvenido vida cotidiana

Willkommen Alltag!
Auch wenn die ersten zwei Tage, an denen ich wieder arbeiten musste, noch nicht 100 prozentig wie immer verliefen - die Mutter hatte noch Ferien und ich musste deshalb erst nachmittags ran - ist doch schon wieder etwas Alltag eingekehrt.
Mittlerweile sind auch alle Au Pairs wieder da, was am Freitag natürlich gleich mit einer großen reunión in unserer Stammbar gefeiert wurde. Ich bin unglaublich froh, dass meine Liebsten wieder da sind und wir an den Wochenenden endlich wieder feiern und was trinken gehen können - oder wie heute einfach chillen und Waffeln essen :D
Am Freitag Abend wurden wir dann auch noch in eine Disco gelockt, mit komplett freiem Eintritt und einer copa gratis, auch wenn Paulas und mein Gin Tonic nicht sehr lecker waren und die Musik sehr zu wünschen übrig lies, ist so eine billige Disco in Madrid schwer zu finden!
Samstag war ich dann mit den gleichen Mädels einen Kaffee trinken und Abends lecker italienisch essen - Nudeln mit Pesto :)
Ansonsten hat die Sprachschule auch wieder angefangen und zwar ohne große Umschweife gleich mit dem nächsten Thema, schließlich müssen wir ja bis Ende Januar unsere Bücher durch haben, da Anfang Februar das examen ansteht, für das wir alles (!) können müssen ... mit meinen Spanisch Kenntnissen kann das ja eigentlich nicht all zu schwer werden, aber ich glaube ich habe das Lernen absolut verlernt :D Meine letzte Klausur ist Ewigkeiten her und seitdem läuft mein Gehirn was das angeht auf Sparflamme ...
Ich bin mal gespannt, wie die Prüfung letztendlich ausfällt, schließlich gibt es auch einige in meinem Kurs, die kaum einen zusammenhängenden Satz auf spanisch formulieren können und die sollten ja trotzdem auch irgendwie eine faire Chance haben, den Kurs zu bestehen ... Naja so lange nicht allzu viel inhaltliches und mehr Grammatik und weniger Vokabeln dran kommen, wäre das für mich ganz praktisch denke ich :D
Aber mal schauen, noch ist es ja nicht so weit.

Und last but not least: los Reyes Magos waren da, also die Heiligen Drei Könige!
In Deutschland ist das ja eigentlich ein ganz normaler Tag, wie jeder andere, nur eben ein Feiertag. Hier in Spanien wird die Ankunft der Reyes ganz groß gefeiert und von den Kindern sehnsüchtig erwartet. Bevor aus dem Rest Europas und den USA die Christmas-Welle überschwappte, mit samt Weihnachtsbaum, Papá Noel und den Geschenken, war nämlich die Nacht vom 5. auf den 6. Januar bzw. der 6. Januar der Weihnachtstag schlechthin in Spanien. Viele Familien beschenken sich auch heute noch eher am Dreikönigstag, als an Weihnachten, bei anderen wiederum wird mittlerweile beides groß gefeiert - zur Freude der Kinder!
So auch bei meiner Gastfamilie, wie Weihnachten war, habe ich ja schon berichtet, aber die Massen an Geschenken waren scheinbar noch nicht genug.
Aber zuerst gab es ja noch die Cabalata de Reyes Magos, quasi eine Parade zur Ankunft der Heiligen Drei Könige, vergleichbar mit einem Faschingsumzug in Deutschland, auch mit Bonbons, Umzugswägen und Konfetti, aber ohne Helau und Alaf :D
Mit Julia habe ich mir dann am Abend des 5. Januar den großen Umzug in Madrid angeschaut, während meine Gastfamilie den kleinen in unserem Stadtteil besuchte, denn neben dem Hauptumzug gibt es in jeder größeren urbanización auch eigene Umzüge, Julia und ich dachten uns allerdings, wenn wir schon die Möglichkeit haben, den richtigen Umzug zu sehen, dann lassen wir uns dieses einmalige Spektakel auch nicht entgehen - und es hat sich wirklich gelohnt! Zwar hat gefühlt halb Madrid bei diesem Umzug zugeschaut, doch die Umzugswägen, die Marschkapellen und die ganze Stimmung zusammen mit der Aufregung und Freude der kleinen Kinder war schon sehr toll.Als dann endlich die Könige auf ihren prunkvollen Wägen kamen, jubelten ihnen alle zu. Das 'Schlusslicht' bildeten die drei Kamele mit den Geschenken.

Nachdem wir noch eine Kleinigkeit in unserer Bar in Moncloa gegessen hatten, haben wir uns dann auch endlich auf den Heimweg gemacht und ich konnte in mein warmes gemütliches Bettchen fallen.
Mein Schlaf wurde dann aber am frühen Morgen von den Stimmen meiner Gastfamilie unterbrochen, die natürlich schon wach waren, um ihre Geschenke auszupacken. Die Könige waren nämlich über Nacht da, haben die Kekse gegessen und die Milch getrunken und auch die Kamele haben nur noch die Enden der Karotten übrig gelassen und das ganze Wasser aus dem Schälchen getrunken, das Laura und Alicia am Vorabend extra mit zwei kleinen Dankesbriefchen bereitgestellt hatten. Auf die Briefe haben die Könige natürlich auch geantwortet ;)
Noch halb schlafend dachte ich mir aber, dass ich dieses Ritual am Morgen nicht verpassen will, wenn die Kinder mit leuchtenden Augen ihre Geschenke auspacken und sich wie verrückt darüber freuen, dass die Kekse aufgegessen sind ...
Auch mir haben die Weisen aus dem Morgenland eine Kleinigkeit gebracht, nämlich Schminke :)

Und während Laura sehr zufrieden über ihre neue - mindestens fünfte - Puppe war, konnte sich Alicia, aus welchem Grund auch immer, nicht über ihre Elsa-Verkleidung freuen. Die platinblonde Perücke sah auch etwas merkwürdig aus, aber das Kleidchen war eigentlich süß ... Naja, so verwöhnt, wie die Kinder hier in Spanien sind, haben die Könige - sprich Mama - das Geschenk am nächsten Morgen einfach noch schnell gegen die gleiche Puppe, wie Laura sie bekommen hat, umgetauscht. Und das obwohl die Mama eigentlich sehr wütend war, dass sich Alicia nicht über ihr gewünschtes Geschenk freut ...
Den Rest des Tages habe ich zu Hause gechillt, die Familie hat bei Oma gegessen :)



     

Soo eigentlich wär's das jetzt auch schon wieder, wenn da nicht ein Thema wäre, was einem die letzten zwei Wochen leider immer wieder begegnet.
Nicht, dass die Terroranschläge in Frankreich schon genug Wut, Angst und Unwohlsein hervorgerufen haben - immerhin ist es das direkte Nachbarland von Spanien (und Deutschland), doch innerhalb der letzten 10 Tage gab es in Madrid drei Bombendrohungen!
Davon war soweit ich jetzt weiß scheinbar nur die erste eine wirkliche Drohung, jedoch habe ich einfach mal gar nichts davon mitbekommen, dass ein Mann damit drohte eine Bombe im Bahnhof Atocha hoch gehen zu lassen. Zum Glück handelte es sich nur um eine Attrappe und der Mann der mit der Zündung gedroht hatte, wurde gefasst. Jedoch wurde der Bahnhof natürlich aus Sicherheitsgründen evakuiert. Das alles passierte am 2. Januar, auch nur kurz nachdem Julia, Carina und ich diesen Bahnhof besichtigt hatten ...
Wie gesagt erfuhr ich davon jedoch zuerst gar nichts und dann auch nur per Zufall. Meine Gastmama hatte mich nämlich diese Woche vor dem Wochenende gewarnt, dass es am 8. Januar einen Bombenalarm in der Metrostation Nuevos Ministerios gab, genau da, wo ich drei  Tage zuvor mit Julia auf dem Umzug war ...
Auch hier handelte es sich zum Glück um einen falschen Alarm, ausgelöst durch einen Pappkarton auf einem Mülleimer, in dem die Bombe vermutet wurde. Die gesamte Station wurde natürlich evakuiert und Polizei und Sprengstoffexperten kamen zum Einsatz.
Nicht, dass da alles schon genug wäre!
Am Samstagabend, nachdem wir alle zusammen in Madrid essen waren, wollten Paula und ich schauen ob wir einen Zug erwischen, der uns schnell und bequem nach Hause bringt, anstatt mit den anderen mit dem Bus nach Moncloa und von dort aus nach Las Matas zu fahren.
Als wir dann aber am Gleis warteten fiel uns auf, dass wir keine Ahnung hatten, welcher von den Zügen bei unserer Station hält, weswegen wir uns nicht getraut haben einfach in den Zug einzusteigen, der gerade kam, obwohl das letztendlich doch unserer war ...
Naja, wegen dieser Umstände haben wir uns dann entschlossen nicht länger auf den nächsten Zug zu warten, sondern mit der Metro nach Moncloa zu fahren. Während Paula schon mit ihrer Travelcard eingecheckt hatte, wurde mir der Weg durch ein Absperrband versperrt und bevor ich zum nächsten Durchgang gehen konnte wurde Paula auch schon wieder aus dem Metro-Bereich raus geschickt. Der Sicherheitsbeamte erklärte uns allerdings nicht aus welchen Gründen, er schickte uns einfach weg. Perplex von der ganzen Situation bemerkten wir erst jetzt, dass überall Polizisten und Sicherheitsleute rum liefen und alle aus dem Metro-Abteil schickten, aber keinen mehr hinein ließen. Mit einem unguten Gefühl im Magen machten Paula und ich uns dann schnell aus dem Staub und liefen dann letztendlich doch noch zur Bushaltestelle. Die gesamte Fahrt über grübelten wir, was denn los war in der Metrostation von Sol, da der Zug-Bereich ja nicht evakuiert wurde. Erst am nächsten Morgen fand ich dank Google heraus, dass ein verlassener Rucksack auf einem Mülleimer in der Metrostation den Bombenalarm ausgelöst hatte, das Notfallprotokoll wurde sofort von der Polizei aktiviert und die Metro wurde geräumt. Die Sprengstoffexperten konnten auch hier zum Glück schnell feststellen, dass es sich um einen falschen Alarm handelte.
Trotzdem gibt einem diese Häufung der Ereignisse in so kurzer Zeit schon sehr zu Denken ...
Klar sind wahrscheinlich alle etwas sensibler als sonst, in Anbetracht dessen, was gerade in Frankreich passiert und in einer Metropole, wie Madrid kommt so etwas wahrscheinlich auch schon mal öfter vor, als in einer kleinen Stadt in Deutschland, aber es nagt doch schon sehr am eigenen Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden, gerade wenn man viel mit der Metro unterwegs ist und sich an den Wochenenden an den Touristen-Hot-Spots aufhält ...
Hoffen wir einfach, dass sich die Lage bald wieder entspannt.


Je suis Charlie. Yo soy Charlie. Ich bin Charlie. 










Sonntag, 4. Januar 2015

¡Próspero Año Nuevo!

2015! Wie die Zeit vergeht :D
Ich hoffe ihr hattet alle eine schöne noche vieja mit euren Lieben und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich habe dieses Jahr (mal wieder) mit einigen 'Fremden' zusammen gefeiert, aber erst einmal von Anfang an:

Die Woche seit Weihnachten ist hier ziemlich ruhig verlaufen, ich war mit einer Au Pair Freundin im Kino - endlich :D
Hier in Madrid gibt es ja einige Kinos, die die Filme im Original anbieten mit spanischem Untertitel, d.h. meistens sind die Filme dann auf englisch, so dass wir sie wahrscheinlich besser verstehen, als wenn sie komplett auf spanisch wären.
Ansonsten habe ich meine freie Zeit ziemlich gut genutzt um zu entspannen, ich kann schon gar nicht mehr zählen ,wie viele Filme ich gesehen habe, das ist wohl auch eine Art von Bildung :D
Aber jetzt mal endlich zum Silvester Abend:
Meine Freundin Julia und ich wurden von Rosi, einem Au Pair, mit der Julia gut befreundet ist, eingeladen mit zu einer Freundin von Rosi zu kommen. Diese Freundin - Christina - wohnt nämlich in einer WG in Madrid und hatte über Silvester Freunde aus Deutschland eingeladen, um mit ihnen den Abend zu verbringen. Da Julia aber noch arbeiten musste, sind wir letztendlich erst um 22 Uhr in der Wohnung von Christina angekommen. Dort wurden wir mit lecker Essen und von vielen lieben Menschen begrüßt. Um kurz vor Zwölf wurden dann je 12 Trauben an jeden verteilt, um der spanischen Tradition der uvas de la suerte zu folgen, bei der bei jeden Glockenschlag je eine Weintraube verspeist werden muss. Schafft man dies bis Schlag 12 bringt das neue Jahr einem Glück. So haben wir dann auch, wie wahrscheinlich der Rest Spaniens, den Fernseher eingeschalten, um die live Übertragung der Silvesterfeier an der Puerta del Sol mitzuverfolgen, bei der alle gespannt auf die große Uhr blicken und Mitternacht entgegenfiebern.
Und plötzlich war es dann so weit, ging wieder viel schneller als gedacht und ich wurde wie jedes Jahr überrumpelt vom Jahreswechsel. Die zwölf Glockenschläge erklingen. Die zwölf Trauben sind runtergeschluckt. 2014 ist vorbei. 2015!
Und obwohl es doch nur eine von vielen Nächten im Jahr ist, hat diese eine dann doch etwas besonderes, etwas magisches. Leider hat zum richtigen Silvester-Feeling das Feuerwerk gefehlt ... naja andere Länder, andere Sitten :)
Irgendwann dann nach Mitternacht, nachdem sich alle einmal freundlich umarmt haben und sich ein frohes Neues gewünscht haben, machten wir uns auf den Weg zum Moondance, einer Disco bei Sol, für die Rosi extra im Voraus Eintrittskarten für uns organisiert hatte ( 15 Euro Eintritt + ein Freigetränk, eine der günstigeren Discotheken Madrids ...)
Dort verbrachten wir tanzend den Rest der Nacht, mit einer Mischung aus alter, neuer und spanischer Musik und Nikolausmützen auf dem Kopf, da man am Eingang eine kleine Tüte mit eben dieser Mütze, einer farblosen Luftschlange, einer Papp-Maske und einem Luftballon in die Hand gedrückt bekam.
Zwischen 4 und 5 Uhr morgens verließen dann die meisten von uns die Disco, müde vom dauertanzen. Der Heimweg war dann noch etwas lang, zuerst mit dem Bus von der Gran Vía nach Moncloa und von dort aus den letzten Nachtbus nehmen, der mich sicher und warm nach Hause gebracht hat, wo ich um 7 Uhr dann mit schmerzenden Füßen in mein Bettchen fallen konnte.
Für den Neujahrstag hatte ich mir eigentlich vorgenommen den Tag ungeschminkt und im Schlafanzug im Bett zu verbringen, mein Plan wurde aber dann doch von der Großfamilie durchkreuzt, die sich zum Teil bei einer der Tanten zum gemeinsamen Mittagessen traf, was zwar sehr schön und sehr lecker war, aber ich war leider sehr müde :D
So konnte ich dann am 2. Januar doch noch genug Schlaf nachholen und mich den Tag über gemütlich zu Hause ausruhen.
Gestern habe ich den Tag mit Julia in Madrid verbracht und das gute Wetter genossen, was ich heute Nachmittag wahrscheinlich auch wieder machen werde.
Dann ist morgen auch schon die Cabalgata de Reyes Magos, eine Art Parade oder Umzug, bei denen die Ankunft der Heiligen Drei Könige gefeiert wird, und dann hab ich die zwei Wochen, von denen ich dachte, es werden die schlimmsten Tage meines Aufenthaltes, auch schon wieder rum. Dann kommen Paula und Aylin wieder, die Schule fängt wieder an und es kehrt wieder Alltag ein. Da bin ich schon etwas froh drum ;)

Hasta luego,

Patricia