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"cosmopolita" ist spanisch und bedeutet ganz einfach "Weltbürger" oder in meinem Fall: Weltbürgerin. Dieser Blog entsteht nämlich gerade sehr spontan und soll dazu dienen meine Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten, während ich 10 Monate im schönen Madrid verbringe. In erster Linie ist das hier also so etwas wie mein persönliches online-Reisetagebuch. Allen anderen, die hier eventuell mal vorbei schauen, wünsche ich natürlich trotzdem viel Spaß beim Lesen. Und jetzt genug geschwafelt, so ein Blog schreibt sich schließlich nicht von allein. Besos, Patricia

Freitag, 13. November 2015

Madrid te echo de menos.

Der letzte Blogeintrag ist jetzt ca. ein halbes Jahr her.
Seit fast einem halben Jahr bin ich wieder in Deutschland und ich vermisse Spanien jeden einzelnen Tag.
Ich vermisse das wunderschöne Madrid, die ehrwürdigen Gebäude, den Plaza de Sol, die spanische Sonne, meine Gastfamilie und schlicht und einfach die tolle Zeit, die ich dort mit meinen Mädels hatte.

Donnerstag, 28. Mai 2015

Asche über mein Haupt ...

... in letzter Zeit lasse ich das Bloggen viel zu sehr schleifen, ich weiß. Dabei gäbe es noch einiges über die letzten zwei Reisen (Málaga & Barcelona) zu berichten! Und auch die letzten Wochen bzw. Wochenenden sind es wert festgehalten zu werden.
Der Grund, wieso ich nicht mehr geschrieben habe ist wahrscheinlich ganz einfach der, dass ich zu faul bin. Und in gewisser Weise will ich meine letzte Zeit hier auch einfach genießen und mich nicht damit beschäftigen die Vergangenheit schriftlich festzuhalten, dennoch hoffe ich, dass ich in den nächsten vier (!) Wochen - oder einfach dann in Deutschland - doch noch die Lust und Energie auftreiben kann, die letzten besonderen Ereignisse aus Madrid als Blogeintrag und natürlich mit vielen tollen iPhone-Fotos zu archivieren.
Bis dahin aber wird es in meinem kleinen Blog hier wohl oder übel die ein oder anderen Lücke geben, denn auch die nächsten Wochenenden werde ich lieber mit meinen Mädels genießen, so lange ich sie noch um mich habe ...
Bis hoffentlich bald.

Patricia

Montag, 4. Mai 2015

54 dias - ha empezado la cuenta atrás

Habe ich eigentlich schonmal erwähnt, wie schnell die Zeit vergeht?

Jetzt sinds tatsächlich nur noch knapp zwei (!) Monate, dann geht mein Flieger zurück nach Deutschland.
Was ich davon halten soll, ist mir noch nicht so klar. Einerseits denke ich seit mein Papa den Flug gebucht hat an nichts anderes als meine Rückkehr. Ich freue mich riesig auf Zuhause, nicht nur auf meine Familie und meine Freunde, sondern auch auf so viele Kleinigkeiten.
Bretzeln und Laugenbrötchen. Spätzle und all das leckere Essen von meinem Papa. Nicht jedesmal an einem winzigen Couchtisch mit den Mädels zu Abend zu essen, sondern mit meiner Familie an unserem schönen Esstisch. Mein großes tolles Bett, mein großes tolles Zimmer, in das nicht einfach jemand reinkommt und fragt, ob ich Zeit zum Spielen habe. Kaffeepause vor meinem Fernseher mit Guido Maria Kretschmer. Dann genau das essen zu können, was ich will. Morgens nach dem Feiern gehen bis Mittags ausschlafen, ohne schlechtes Gefühl der Familie gegenüber und ohne Kindergebrüll. Und diese Liste könnte ich gerade ewig weiter schreiben, aber auf der anderen Seite werde ich auch soo viel vermissen. In manchen Momenten kann ich mir das zwar nicht vorstellen, aber ich werde Laura und Alicia sehr vermissen, zumindest ihre liebe und brave Seite, ganz ganz sicher nicht die nervige :D
Aber auch Las Matas, dieses süße Vorörtchen Madrids, das so unglaublich gut angebunden ist. Das Wetter, über das man sich zwar beschwert, aber da im Gegensatz zu deutschem Wetter dann doch um einiges wärmer und sonniger ist. Madrid! Diese wunderschöne Stadt, in die ich mich so verliebt habe .. mit ihren majestätischen Gebäuden auf der Gran Vía, den Parks, Restaurants, Bars, die zu unseren Lieblingsplätzen wurden. Spanisch zu hören oder zu sprechen, einfach ein Wort auf spanisch einwerfen zu können ohne es übersetzten zu müssen :D  Die enorme Möglichkeit hier am Wochenende günstig (oder teuer :O) wegzugehen. Und am allermeisten bestimmt meine Mädels, die ich erst seit 6 Monaten oder weniger kenne, sie aber so unglaublich ins Herz geschlossen habe! All die schönen Dinge, die ich in den letzten Monaten erlebt habe, waren nur so schön, weil ich sie mit ihnen teilen konnte. Die Reisen, die wir gemacht haben, in wunderschöne oder hässliche Städte, aber jedesmal mit tollen Menschen, die jeden Ort besonders machen.
Als ich Deutschland verlassen habe, konnte ich mir nicht vorstellen meine Freundinnen von dort so lange nicht mehr zu sehen, schließlich haben wir uns in der Zeit nach dem Abi ständig getroffen, aber man gewöhnt sich daran, wie ich hier gelernt habe, d.h. aber auch ich werde mich daran gewöhnen Paula, Aylin und Julia nicht mehr jedes Wochenende zu sehen ... aber bis jetzt haben wir ja schon so einige Pläne und gute Gründe für viele Wiedersehen :)
Niemals hätte ich zu Beginn meines kleinen Abenteuers gedacht, dass ich hier so gute Freundinnen finde, aber dass es so gekommen ist hat mir auch einen großen Teil der Angst bzw. Bedenken bezüglich des Studiums etc. genommen. Jetzt weiß ich, dass man überall ein zweites Zuhause finden kann, dass man überall wirklich gute Freundschaften schließen kann und sich irgendwie an alles gewöhnt ... .

Letztendlich wird die erste Zeit in Deutschland nicht einfach werden, das ist klar, aber ich hoffe das Fernweh wird von der Freude über die Rückkehr zumindest teilweise verdrängt.


Freitag, 17. April 2015

3. Familienbesuch

Drei Blogeinträge sind etwas viel auf einmal, ich weiß :D
Aber gerade habe ich nunmal die Zeit und die Lust das alles doch noch festzuhalten, also wieso nicht :)

Hier ist auch schon das letzte und aktuellste Update meines Auslandsaufenthaltes: der lang ersehnte Besuch meiner Eltern und meiner Schwester in Madrid.


Sonntag, 12. April 2015

2. Valencia

Weiter geht's:

Zuerst dachte ich ja. ich muss über Ostern arbeiten, doch ca. drei Tage vor der Osterwoche und somit vor den Ferien, wurde mir dann doch Bescheid gesagt, dass ich frei habe.
Da bei Paula über diese Woche ihr Freund zu Besuch war und Aylin mit ihrer Gastfamilie in den Urlaub gefahren ist, überlegten Julia und ich, ob wir nicht auch einfach verreisen wollen, da so eine ganze Woche zu Hause - wenn die Kids auch noch Schulfrei haben - etwas langweilig hätte werden können. So beschlossen wir nach einigem Hin und Her die Semana Santa am Meer in Valencia zu verbringen. Julia fand ein sehr schönes und preisgünstiges Hotel und ich buchte unsere Sitzplätze für den Bus.
Von meiner Gastfamilie durfte ich mir einen Handgepäckskoffer ausleihen, der trotz zusätzlicher Tasche bis oben hin voll gepackt war und dann gings viereinhalb Stunden mit dem Bus Richtung Osten.
Zuerst hatten wir noch ein wenig Bedenken bezüglich des Wetters, doch diese legten sich schon bald, spätestens als wir in der Sonne am Strand brutzelten, fühlte es sich an wie ein richtiger Sommerurlaub. Und nicht nur Sonne haben wir genug abbekommen, auch an Entspannung fehlte es uns wenig, wurde der ein oder andere Abend dann doch gemütlich im Doppelbett mit deutschem Fernsehen verbracht :D

1. Granada

Jetzt ist in den letzten Wochen also doch genau das eingetreten, vor dem ich anfangs etwas Bedenken hatte: keine Zeit und/ oder keine Lust zum bloggen. Eigentlich halb so schlimm, aber ich will ja alles festhalten, was ich hier so erlebe, auch als kleine Erinnerungsstütze für mich.
Also fange ich am besten mal beim Wochenende vom 20. bis 22. März an:

Montag, 16. März 2015



Selfie auf dem Plaza Mayor
 Sevilla in 2 Tagen:

1. Anreise wie die Prinzessinnen 
Leider viel zu früh aufgestanden, denn um 6 Uhr chauffierte uns Paulas Gastpapa zum Bahnhof Atocha. Um 8 Uhr fuhr unser Zug dann aus Madrid ab und wir saßen kostenlos drin, da unser Chauffeur gleichzeitig Angestellter bei den Schnellzügen ist und uns vier Plätze im Zug sichern konnte.


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zu gerne hätten wir das probiert!


2. Ankunft im Hostal Roma 
Für zehn Euro kann man sich dann auch mal ein Taxi zum Hostel gönnen, wenn man schon umsonst Zug fahren darf. Unser Zimmer war zwar ziemlich klein, die Betten unterschiedlich in ihren Maßen und das Badezimmer roch streng nach Chlorreiniger, doch für knapp 30 Euro für zwei Nächte pro Person war es durchaus akzeptabel.

3. zwei Tage Sonne, Sightseeing und Liebe
Diese wunderschöne Stadt im Süden Spaniens zeigte sich uns von ihrer Besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und 28° C schlenderten wir durch die Straßen und über sonnendurchflutete Plätze, auf denen sich die Menschen tummelten, um talentierten Tänzern auf der Straße zuzuschauen.


Einmal die 
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Einkaufsstraße entlang und dann mit einem Eis weiter an der Kathedrale vorbei und zum wunderschönen Parque de Maria Luisa, in dem sich auch der Plaza de España befindet.
Nachdem wir einen kurzen Blick auf den Fluss Guadalquivir geworfen hatten, gings zurück in den Park um ein bisschen zu entspannen und Sonne zu tanken.
Auf dem Weg zurück zum Hostel wurde dann noch ein kleines Vesper eingekauft, über das wir uns in unserer Bettenlandschaft her machten.
Nach einer ausgiebigen Siesta und einer warmen Dusche haben wir uns ausgehfertig gemacht und mithilfe des Teufels Torre schon mal ein bisschen vorgeglüht.
Bei angenehmen Temperaturen draußen schlenderten wir durch die Straßen Sevillas und fragten uns zu den Bars durch. 
Letztendlich war es ein lustiger aber nicht allzu lager Abend, schließlich klingelte der Wecker am nächsten Morgen schon wieder um 10 Uhr.

Bis morgens dann alle aus dem Bett gekommen sind, wir geduscht und aufgeräumt hatten, war auch schon wieder Zeit zum auschecken.
Zum Glück durften wir unser Gepäck wieder bis abends im Hostel lagern, so ging es dann mit kurzer Hose oder Kleidchen raus in die Sonne. Bei einem Döner- bzw. Falafel-Kebab-Frühstück brutzelten wir in der Mittagshitze und schrieben Postkarten an unsere Lieben.

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Den Rest des Tages liefen wir durch die Altstadt, bewunderten die schönen Häuser und Balkone und ließen es uns bei einem leckeren Eis gut gehen.
Am frühen Abend machten wir uns auf den Weg zurück ins Hostel, um unser Gepäck abzuholen und mit dem Taxi wieder zum Bahnhof zu fahren. Dort trafen wir wieder Paulas Gastpapa, der uns nicht nur wieder umsonst zurück fahren lies, sondern uns auch nach Hause kutschierte.
Todmüde fiel ich dann gestern Abend ins Bett und durfte heute morgen sogar ausschlafen, da meine Gastmama ihre Töchter zur Schule brachte.




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Plaza de España


Hier ist es zwar wieder etwas kühler als letzte Woche - und vor allem im Vergleich zu Sevilla! - aber solange die Sonne scheint und es frühlingshafte Temperaturen sind, will ich mich nicht beklagen ;)
Jetzt wird erstmal ne Runde ausgeruht und morgen gehts annlässlich zu Aylins Geburtstag zum Frühstücken zu Julia und Fetti und da wird hoffentlich schon die nächste Reise gebucht :)



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Plaza Mayor





     Liebe sonnengeküsste Grüße,
Patricia 







Mittwoch, 11. März 2015

Halbzeit-Bilanz

Ich bin heute genau 143 Tage hier und in 143 weiteren Tagen ist der letztmögliche Termin für mich, an dem ich nach Hause fliege. Halbzeit also - mal abgesehen davon, dass ich eigentlich lieber Anfang als Ende Juli fliegen möchte.
Doch wenn ich eins über die bisherigen 5 Monate hier in Madrid sagen kann, dann dass ich meine Entscheidung herzukommen kein bisschen bereue!
Es war sicher nicht immer einfach und es wird auch noch der ein oder andere Tag kommen, der kein Zuckerschlecken wird, doch andererseits habe ich hier bisher schon so unglaublich viel gelernt.
Die ganzen Klischees, die ich zuvor im Internet gelesen habe über so einen Auslandsaufenthalt haben sich tatsächlich erfüllt:

- man wird selbstständiger: ganz einfach gezwungenermaßen, weil du von Heute auf Morgen alleine in einem fremden Land lebst

- man lernt eine Kultur aus nächster Nähe kennen: wer einmal z.B. über Weihnachten und/oder Silvester in einer Familie im Ausland verbracht hat, der lernt die wirklichen Traditionen der Kultur kennen und auch im Alltag habe ich schnell bemerkt wie die Spanier so ticken, was Klischee ist und was der Wahrheit entspricht

- man lernt sich selbst besser kennen und entwickelt sich weiter: ich bin nach diesen 5 Monaten ganz sicher kein anderer Mensch geworden, aber das ist auch gut so. Vielmehr bin ich der Person, die ich bin und der, die ich sein will gleichzeitig ein Stückchen näher gekommen. Wenn man erst einmal so eine lange Zeit von seiner Familie, den Freunden und der gewohnten Umgebung entfernt ist, stellt man sich viele Fragen über sich selbst, aber auch über andere. Ich bin in Situationen gekommen, in denen ich an mir und meinem Weg gezweifelt habe, aber es gab auch Momente in denen ich gemerkt habe, wie absolut richtig es sich anfühlt genau jetzt genau hier zu sein. Es stimmt also tatsächlich, dass so ein Aufenthalt im Ausland den Charakter stärkt und man sich weiterentwickelt. Ob man jetzt Work & Travel in Neuseeland macht, ein Jahr als Au Pair in einer europäischen Großstadt arbeitet oder auf einer Farm in Irland Schafe hütet, meiner Meinung nach tragen alle diese Auslandsaufenthalte dazu bei, dass sich selbst ein Stückchen näher kommt, auch ganz einfach deshalb, weil man noch nicht im Studium-Stress steckt oder seinem Traumjob durch eine Ausbildung näher kommt. Im Ausland hat man einfach doch noch mehr Zeit für sich und somit auch mehr Platz für Gedanken über sich selbst.

- man sammelt Erfahrungen, von denen man noch seinen Enkelkindern erzählen kann und findet Freunde fürs Leben: so kitschig und klischeehaft dieser Punkt auch klingen mag, meinen Erfahrungen zufolge trifft er zu. Die einen machen Bungee Jumping von einer Klippe, die anderen genießen die Aussicht über den Grand Canyon, ich wiederum lebe ein dreiviertel Jahr in Madrid! Das muss ich mir zwar immer mal wieder ins Gedächtnis rufen und auf der Zunge zergehen lassen, denn nie hätte ich gedacht, dass ich das eines Tages wirklich machen würde und egal ob es der Blick über die Gran Vía ist, die wunderschönen Sonnenuntergänge, die es so in Deutschland viel zu selten gibt oder einfach die spanische Mentalität, der man überall auf den Straßen begegnet, all das sind Eindrücke, Bilder und Erfahrungen, die ich so schnell nicht mehr vergessen will und werde. Und das Beste an all diesen Digen ist, dass ich jeden einzelnen Moment davon mit Menschen teilen kann, die mir innerhalb von so einer kurzen Zeit so sehr ans Herz gewachsen sind! Ich weiß noch wie ich mir vor meiner Abreise Sorgen gemacht hatte, dass ich hier eventuell keine Freunde finde oder dass alle Au Pairs in einem anderen Stadtteil leben oder sonst was. Jetzt bin ich hier, direkt neben mir wohnt ein wunderbares Mädchen, das sich von meinem ersten Tag an um mich gekümmert hat und das es für jeden weiteren Nachbarn, den ich je in meinem Leben haben werde schwer macht auch nur ansatzweise an sie heran zu kommen. Nur ein paar Bushaltestellen weiter wohnt eine Süßeline, deren Charm und Schlagfertigkeit man gar nicht widerstehen kann und die in Deutschland zum Glück nicht weit weg von mir wohnt. In Aravaca, bei einer tollen neuen Gastfamilie, lebt ein hübsches junges Au Pair, dessen Lächeln einem sofort jeden Tag versüßt und das vermutlich gar nicht weiß, wie einzigartig und wunderbar sie ist.

Alles in allem, hätte ich also keine bessere Entscheidung treffen können, denn der letzte und nicht minder wichtige Punkt ist, dass man ein zweites Zuhause auf der Welt findet, zu dem man immer wieder zurückkehren kann, weil dort eine wunderbare sympatische Familie lebt, die mich vom ersten Moment an mit offenen Armen in Empfang genommen hat, mich bei sich als aufgenommen hat und deren Kinder mich - und ich sie! - ins Herz geschlossen haben, worüber ich unglaublich stolz und dankbar bin.

Also an alle, die es auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen, mal eine Auszeit von Deutschland zu nehmen: traut euch, es lohnt sich auf jeden Fall! Da draußen liegt euch eine ganze Welt zu Füßen, die nur darauf wartet von euch entdeckt zu werden!

Theatralische Grüße,

Patricia :*

Sonntag, 1. März 2015

Primavera + Fresas = Felicidad

Heute 'Morgen' habe ich das Rollo hoch gemacht und das Fenster geöffnet. Entgegen kam mir blendender Sonnenschein, fröhliches Vogelgezwitscher und eine leichte warme Briese, die verdächtig nach Frühling roch.
Auch gestern Nacht auf dem Heimweg habe ich kaum gefroren und das will was heißen! Denn anlässlich Paulas 19. Geburtstag waren wir alle nur mit Kleidchen und dünner Strumpfhose bekleidet, darüber auch nur die Winterjacke und ein Schal. In Deutschland wäre ich damit wahrscheinlich erfroren. Umso glücklicher macht mich also das Wetter hier. Auch die Erdbeersaison ist schon ausgebrochen! Mitte/ Ende Februar habe ich hier glaube ich die ersten Erdbeeren gegessen (in Deutschland undenkbar :D), diese haben zwar noch nicht viel Geschmack gehabt, aber Erdbeere ist Erdbeere :)
Mittlerweile schmecken meine roten Lieblingsfrüchte sogar richtig nach Erdbeere! Mein Glück ist vollkommen :D

Zu dieser Woche und dem Wochenende gibt es sonst nicht so viel zu sagen, Freitagabend waren Paula, Julia und ich im Tagiatelle Abendessen, für mich gabs Rigatoni mit Gorgonzola-Nuss-Soße, lecker!
Den Freitag sind wir extra ruhig angegangen, da wir (mal wieder) alle k.o. waren und eigentlich auch vor hatten Samstag ordentlich feiern zu gehen.
Samstagmittag wurde dann aber zuerst eine Backaktion bei Aylin gestartet. Gottseidank ist ihre neue Gastfamilie sowas von unglaublich lieb und gut ausgestattet! :D Waage, Backformen, Handmixer, alles was das Herz begehrt. Und die Kinder sind für die spanischen Verhältnisse auch unglaublich gut erzogen: Bitte, Danke, den Müll runter bringen, ein Traum für jedes Au Pair :D
Jedenfalls haben wir dort einen veganen Schoko-Erdbeer-Kuchen für Paula gebacken. Da der ganze Teig nicht in eine Form gepasst hatte, haben wir ihn auf eine große Maus-Form und eine kleine Hello Kitty - Form aufgeteilt. Durch meine Ungeduld wurde Kitty leider um ihr linkes Auge gebracht, aber dadurch wurde sie zu Piraten-Hello-Kitty! :D

ist sie nicht herzallerliebst :D 
soo lecker! und 100 % vegan ;)

























Nachdem Paula und ich dann auch endlich in unserer Bar in La Latina angekommen sind, gabs erstmal Kuchen, ein Prinzessinnen-Krönchen für Prinzessin Paula (das sie voller Stolz den ganzen Abend getragen hat!) und Dora-Party-Hütchen für uns, wobei diese bei den umstehenden Gästen auch sehr auf Begeisterung stießen und irgendwann wohl in deren Besitz übergegangen sind.
Die Flasche Sekt gabs diesmal auch wieder aufs Haus ;) Hätte uns dann doch gewundert, wenn unser Freund, der Jefe der Bar, uns diese an Paulas Geburtstag nicht anbietet ... :D
Aus dem Plan dem Morgen im Kapital - einem siebenstöckigen Club im Herzen Madrids - entgegen zu tanzen wurde dann leider nichts mehr ...
Trotzdem war es ein echt schöner Abend und ich freue mich schon auf den 17. März, an dem unsere Aylinipini Geburtstag hat :)




Montag, 23. Februar 2015

Salamanca / Monat 4 ✔

Mal wieder ein Montags-Post, diesmal aber aus gutem Grund.
Übers Wochenende sind Paula, Julia, Aylin und ich nämlich nach Salamanca gefahren, unsere erste und sicher nicht letzte Reise!
Freitagabend um 19 Uhr gings vom Busbahnhof in Madrid rund 220 km Richtung Nordwesten, das heißt 2 1/2 Stunden Busfahrt, die jedoch aushaltbar waren, zu viert nebeneinander in der letzten Reihe , in Sitzen, die so bequem waren, dass es sich genauso gut um Massagesessel ohne Massage hätte handeln können :D
Um 21:30 Uhr kamen wir dann endlich in Salamanca an und waren schon im Bus von der Stadt begeistert. Unser zentral gelegenes Hostal Goya empfing uns mit sehr freundlichem Personal und einem rosa Prinzessinnenzimmer, das wir auch gleich umdekorierten. Kurzer Hand schoben wir die zwei Einzelbetten neben das Doppelbett und machten daraus eine riesige Bettenlandschaft.

Am selben Abend überwanden wir uns das gemütliche Zimmer doch nochmal zu verlassen, schließlich hatten wir insgesamt nur zwei Abende um Salamanca bei Nacht zu erleben. Also machten wir uns ohne Plan von unserer Umgebung auf die Suche nach einer Bar. Ein paar Straßen weiter wurden wir dann auch schon angesprochen ob wir nicht ins Capitolium wollen. Dort verbrachten wir den Rest des Abends und fielen am frühen Morgen erschöpft in unsere Betten.



















Samstagmorgen klingelte der Wecker dann viel zu früh, aber es stand ja schließlich auch Sightseeing auf dem Plan. Doch bis alle geduscht und sich fertig gemacht hatten war fast 12 Uhr und wir kamen fast um vor Hunger. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Café oder einem Supermarkt, wobei wir bei letzterem fündig wurden. Ausgestattet mit Baguette, Croissants, Erdbeeren, Orangensaft, Käse, Marmelade und Nutella machten wir es uns in einem Park bequem, genossen das leckere Frühstück und die warmen Sonnenstrahlen.
Danach gings einmal quer durch Salamancas Altstadt, wir haben uns glaube ich alle ein bisschen in diese Stadt verliebt:






Plaza Mayor 








Nach einem kurzen Shoppingtrip ging es am frühen Abend dann zurück aufs Hotelzimmer, ausruhen vom anstrengenden Tag. Abends bestellten wir uns dann zwei Familienpizzen und Ben & Jerry's Eis :D Man muss das ja schließlich ausnutzen, wenn man ungestört im Zimmer auf einer riesigen Bettenlandschaft gammeln kann :P
Gegen Mitternacht machten wir uns dann auf den Weg zum Plaza Mayor wo wir uns von einem netten Mädchen in einen Club führen ließen, bei dem man für vier Euro Eintritt zehn (!) Freiverzehr Karten für Bier oder Sangria bekommt. Bei uns blieb es aufgrund der schlechten Musik dann aber nur bei jeweils zwei ;)
Weiter gings in eine Straße, die geradezu platzte vor Menschen und hinein in eine Bar, in der man sich kaum bewegen konnte. Doch die Musik war gut und unser Platz direkt an der Tür garantierte uns auch ein wenig Tanzfreiheit. 
Um vier Uhr morgens fielen wir dann mehr tot als lebendig in unsere Prinzessinnenbettchen. 
Da wir Sonntags allerdings schon um 12 Uhr ausschecken mussten, klingelte auch diesmal der Wecker viel zu früh. Wehmütig räumten wir das Zimmer auf (Bombe eingeschlagen?) und schoben die Betten wieder auseinander. 
Den Rest des Vormittags verbrachten wir nochmal mit Supermarktfrühstück, diesmal auf dem Plaza Mayor
Einen Zwischenstopp machten wir auch bei einem überteuerten Touristencafé, auf dessen Aussenterasse ich mein erstes Eis in diesem Jahr genoss und wir Postkarten an unsere Lieben schrieben. 
Gegen 17 Uhr trieb uns der Hunger durch die Straßen Salamancas, doch erst nach langem Suchen wurden wir in einer Dönerbude fündig, alle anderen Restaurants hatten geschlossen, aufgrund der Siesta
Nach einer kleinen Stärkung und gefühlten fünf Stunden, die wir im Restaurant verbracht hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Hostel, um unser Gepäck abzuholen und danach gings auch schon wieder Richtung Busbahnhof.
Die Heimfahrt war leider nicht ganz so angenehm, stinknormaler Reisebus ohne bequeme Sitze, schlechte Luft im Bus und dann mussten wir um 22:30 Uhr von Madrid aus ja auch noch eine halbe Stunde mit dem Zug nach Las Matas. Dementsprechend fiel ich total kaputt ins Bett und konnte heute morgen auch kaum aufstehen. Wir fühlen uns alle wie verkatert, da darf der Spanischunterricht auch mal ausfallen ... 
Ich hoffe der restliche Tag mit den Mädels wird nicht allzu anstrengend. 

Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt diese Reise zu machen! Die Stadt ist wunderschön und wir hatten so großes Glück mit dem Hostel und vor allem mit dem Wetter.
Ich freue mich schon auf unsere nächste Reise! :)









P.S.: Schon fast Halbzeit!! :O 

Liebe Grüße, 

Patricia 

Sonntag, 15. Februar 2015

Feliz Día de San Valentín


Frohen (nachträglichen) Valentinstag! 

Dieses Wochenende haben wir auf jeden Fall nachgeholt, was letztes Wochenende zu kurz kam.
Erstmal haben wir Donnerstag den Spanischkurs geschwänzt, der ist aber auch zu langweilig!
Dann gings spontan zu Julia und Fetti (ihrem kleinen dicken Baby) zum Frühstücken.

so ein süßer Fratz! 
Freitag hatten die Kinder wegen Fasching Schulfrei, das heißt ich durfte von 9 Uhr morgens - als Laura mich geweckt hat, indem sie ständig in mein Zimmer geschaut hat - bis 17 Uhr ununterbrochen (!) mit den Mädels spielen, denn selbst als der Vater um 16 Uhr Heim kam, hat der sichs erstmal vorm Fernseher gemütlich gemacht. Schließlich hab ich mir dann ein Herz gefasst und den Mädels gesagt, dass ich nicht mehr kann. Dann bin ich erstmal schlafen gegangen.
Ich frage mich nur, ob die Eltern das nicht wissen oder es ignorieren, dass es so anstrengend sein kann mit den Kindern...

Naja, die Müdigkeit und nicht ganz so gute Laune wurde dann abends bei einer Flasche Sekt aufs Haus und nem Cocktail vertrieben. Den verdienten Feierabend genossen Paula, Julia und ich wieder in La Latina, unserem neuen Lieblingsviertel. Leider scheint dieser Teil Madrids auch bei etwas älteren Leuten beliebt zu sein. So landeten wir mit ein paar sehr netten und wirklich witzigen Ü30 Spaniern in einer anderen Bar (Playa) mit ganz viel Sand auf dem Boden!

Doch eigentlich gings gestern erst richtig los:
Um 17:30 Uhr saßen Paula, Julia und dieses Mal auch Aylin und ich im Kino in Heron City. Pünktlich zum Valentinstag ließen wir uns Cincuenta Sombras de Grey (Fifty Shades of Grey) natürlich nicht entgehen. Und im Vergleich zum ersten Kino, in dem ich hier in Madrid schon war, hält das in Heron City genau das, was man sich von einem Kinobesuch verspricht, nu leider viel zu teuer.
lecker Sektchen
Nach dem Spektakel gings (Falafel-) Kebab essen. Ist lecker, macht satt und ist billig ;)
Anschließend machten wir uns auf den Weg nach (ganz was Neues!) La Latina. Unsere Sektflasche bekamen wir sogar noch einmal aufs Haus, das bleibt aber bestimmt nicht lange so ...
Den Rest der Nacht und den frühen Morgen verbrachten wir dann in einem Pub/Club in Sol und um 7 Uhr morgens war ich einfach nur überglücklich die Haustür aufzuschließen und ins Bett zu können!
Dementsprechend hieß es heute morgen auch erstmal laaange ausschlafen.
Wohin es heute noch geht, muss ich ja schon fast nicht mehr erwähnen... Bei Waffel essen wird eine Bus- oder Zugreise nach Salamanca gebucht :)



die hohe Kunst des Selfie-machens 















Photobomb Teil 1
Photobomb Teil2 









Sonntag, 1. Februar 2015

Großstadtfeeling und Vokabeln lernen

Hallo ihr Lieben,

dieser Post kommt eine Woche zu spät, ich weiß. Aber letzten Sonntag hatte ich einfach keinen Nerv etwas zu schreiben.
Und jetzt sprühe ich ehrlich gesagt auch nicht gerade vor Freude, aber ich will die Ereignisse der letzten zwei Wochen natürlich unbedingt - auch für mich - festhalten, da ich aber wie gesagt zur Zeit nicht so große Lust dazu habe und jetzt eben einen Post nachholen muss, fasse ich mich möglichst kurz.
Letzte Woche war eine Cousine von Paula hier und dank ihrem Besuch haben Paula und ich auch endlich mal tagsüber was von Madrid gesehen. Bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel hat sich das Sightseeing aber auch mehr als angeboten.
Hier mal ein paar Bilder der wunderschönen Stadt, in der ich lebe:


das Postamt 
wunderschöne Gebäude auf der Gran Vía  









Madrid von oben 

Gran Vía 
 Ich muss sagen, das Sightseeing hat wirklich gut getan, ich würde fast behaupten, dass ich dadurch das erste Mal seit fast vier Monaten das Gefühl hatte in einer Weltmetropole zu leben, so umringt von Hochhäusern, Menschenmassen und all diese schönen alten Monumente.
Mercado


Palacio Real 
la Catedral



Veggie Burger im allerbesten Restaurant der Stadt 


Letzte Woche war dann auch das Examen!
Montag die schriftliche und Mittwoch die mündliche Prüfung. Da ist mir erstmal wieder aufgefallen, wie ewig meine letzte Prüfung her ist, man kann das Lernen eben doch verlernen ...
Aber eigentlich habe ich mich ganz gut vorbereitet gefühlt, sowohl auf die schriftliche als auch auf die mündliche Prüfung und immerhin habe ich ja schon einige Spanischkenntnisse, mit denen ich den Grundkurs ja eigentlich auch locker bestehen sollte.
Im Grunde lief auch alles glatt, vor der mündlichen Prüfung hatte ich dann jedoch auch nochmal etwas Respekt, aber zum Glück war ich mit Paula und Stacey aus Schottland in einer Gruppe, beides sehr nette Mädchen ;)
Das hat einem die Aufregung dann auch einigermaßen genommen und spätestens als wir wieder aus dem Rau mit den zwei Lehrerinnen kamen, wurde klar, dass das anfängliche Geplänkel -von dem wir alle drei dachten es wäre nur zum Auflockern und zum Vorstellen - die eigentliche Prüfung war, weil unsere Lehrerin, aus welchem Grund auch immer, meinte die ganze mündliche Prüfung ab unserer Gruppe um das Gruppengespräch zu kürzen. Darüber waren wir natürlich alle erstmal verwirrt und später dann auch sehr aufgebracht, typisch spanisch eben, mitten in einer Prüfung zu entscheiden, dass der zweite Teil einfach weggelassen werden soll ...
Letztendlich haben wir aber alle keinen Grund zum Meckern, alle die an der Prüfung teilgenommen haben, haben bestanden! Das ist doch mehr als erfreulich :P

Das wollten wir dann auch gebührend feiern dieses Wochenende und nachdem wir in La Latina wieder in die gleiche Bar wie vor zwei Wochen eingekehrt sind und erstmal mit Besos und nem Sekt aufs Haus begrüßt wurden, schien der Abend auch super zu laufen. Leider bekam ich dann Bauchschmerzen, die mir gehörig die Laune verdorben haben und erst heute wieder aufgehört haben ...

Jetzt gehts gleich nach Heron City- wohin auch sonst an einem Sonntag :P
In den besten Waffelladen der Welt, um nochmal übers Reisen zu sprechen, mal schauen ob wir was finden :)

Soo, das wäre das Wichtigste der letzten zwei Wochen, hab natürlich einiges ausgelassen, aber wie gesagt, keine große Lust :)

Bis zum nächsten Mal, dann hoffentlich wieder pünktlich und ausführlicher ... :*

Patricia












Sonntag, 25. Januar 2015

Coctéles, bailar y amooor!

Guten Morgen!
Dieser Post könnte sich etwas in die länge ziehen, da ich einiges los werden möchte :D
Aber fange ich einfach mal bei der Woche an, mir ist nämlich aufgefallen, dass ich in letzer Zeit fast ausschließlich von meinen Wochenenden erzähle, an denen sich mein wirkliches Leben zwar auch abspielt, aber ich bin immer noch als Au Pair hier und unter der Woche dreht sich nun mal alles um die Kinder.
Die mich diese Woche teilweise übrigens wirklich auf die Palme gebracht haben. Es gibt nichts schlimmeres, als glücklich und zufrieden in seinem Bettchen aufzuwachen, noch mit der Hoffnung, der Tag würde gut verlaufen, bis du die Kinder mit absolut mieser Laune zur Schule zerrst, weil sie es schaffen innerhalb von fünf Tagen, drei Mal zu spät zu kommen, wobei man fairerweise dazu sagen muss, dass ein Mal davon der Schnee in Las Matas dafür verantwortlich war, aber dazu gleich mehr.
Zuerst muss ich mir nämlich noch von der Seele schreiben, dass ich wirklich nur hoffen kann, dass sich das Verhalten der Mädels nächste Woche wieder etwas bessert. Alicia, die Fünfjährige, hat sich die letzten Tage zwar wirklich bemüht sich zu benehmen, aber das auch nur weil der Kindergeburtstag ihrer Schwester anstand und die Mutter damit drohte, sie nicht teilhaben zu lassen, wenn sie sich nicht benimmt. Letztendlich hatte sie aber keine Ahnung, wie sich ihre Kinder die Woche über benommen haben, weil sie mich erst gar nicht gefragt hat.
Laura, die am Dienstag acht Jahre alt wird, hat sich nämlich diese Woche fast schon schlechter benommen, als ihre kleine Schwester. Wenn man nämlich fast 15 Minuten zur spät zur Schule kommt, weil sie einfach nicht versteht oder nicht verstehen will, was es bedeutet sich zu beeilen und sie sich auch nach der zwanzigsten Aufforderung ihre Zähne zu putzen lieber beim Tanzen im Spiegel beobachtet. Kinder ...
Das alles hat mir teilweise gehörig die Laune verdorben in den letzten Tagen, weshalb ich auch wirklich froh war, als endlich Wochenende war. Andererseits ist mir dann aber aufgefallen, dass die Mädels in letzter Zeit deutlich zutraulicher geworden sind, sie wollen mehr Kuscheln, auf den Arm genommen werden, (noch) mehr mit mir spielen, was zwar anstrengen sein kann, aber auch sehr süß.
Jetzt aber mal zu dem Ereignis schlechthin: Schnee!!!
Dass es hier nicht oft und schon gar nicht viel schneit wusste ich ja bereits, aber dass die Spanier - und zwar alle - so austicken, wenn dann mal drei Zentimeter Schnee liegen, ist schon leicht beunruhigend :D
In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte es nämlich ordentlich fette Schneeflocken geschneit, so dass eine Tante mit ihren Kindern kurzerhand im Schlafanzug auf die Straße gegangen ist, um bei dem Spektakel ganz nah dabei zu sein.
Am nächsten Morgen war die Begeisterung dann auch bei den Kindern ganz groß und spätestens als Alicia den Schnee (der mehr Eis war) dann auch anfassen konnte, waren ihre üblichen Morgen-Tränen auch wieder verschwunden. Da wir aber mit Paula und ihren Mädels zur Schule gegangen sind und dann auch noch an jedem Häufchen Schnee anhalten mussten und Fotos von ihnen machen sollten, war es auch kein Wunder, dass wir zu spät kamen. Eine spanische Mutter, die wir auf dem Weg trafen, hatte die Situation allerdings gut erkannt: "Heute kommt einfach jeder zu spät."

Hier ein paar Bilder von diesem Naturereignis :D

















Das zweite was ich euch nicht vorenthalten möchte, ist einer der besten Abende seit langem hier in Madrid. Er hat nämlich auch bestätigt, dass die spontanen Dinge im Leben, oft die Besten sind.
Nachdem der Vorschlag, mal in eine andere Bar in einem anderen Viertel zu gehen, auch bei den anderen Mädels auf Zuspruch traf, fiel die Wahl schnell auf La Latina, da dieser Teil von Madrid auch wirklich für seine Bars und das Nachtleben bekannt ist.
Als Paula und ich Freitagabend die Bar, in der Aylin, Julia und ein paar andere Mädels schon auf uns gewartet haben, endlich gefunden hatten, hatte ich ja zuerst ein paar Bedenken, schließlich waren wir die einzigen Gäste. Aber diese Bedenken waren vollkommen unbegründet, denn zu später spanischer Stunde trudelten dann immer mehr Gäste ein und es wurde richtig voll und laut. Wir genossen unseren Sofaplatz und die leckeren Cocktails, die auch mal eine schöne Abwechslung zu Bier und Tinto de Verano waren. Als Paula, Julia und ich uns dann endlich dazu entschlossen hatten, noch tanzen zu gehen, wurden wir von einem Deutschen aufgehalten, der Paulas Frage, warum er denn so gut Deutsch spreche, damit beantwortete, dass er Deutscher ist. Er stellte uns kurzerhand seinen zwei Freunden vor, die uns den ganzen Abend über schon viel zu auffällig beobachtet hatten.
Nachdem wir dann noch Bekanntschaft mit einer anderen Gruppe von Spaniern gemacht hatten und nun zur Wahl stand mit wem wir in welchen Club gehen sollten, entschlossen wir uns für die Gruppe mit dem netten Deutschen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, bis wir endlich los konnten, haben wir uns dann zusammen mit unseren neuen Freunden - von denen einer schon 40 war!! - auf den Weg ins Independance gemacht, ein Club in dem viel zu laute Musik lief, aber zum Glück nicht nur so Techno-Gemansche, sondern auch wirklich gute Indie- / 90er - Musik.
Um fünf hatten wir drei dann aber auch genug vom Tanzen und machten uns auf den Heimweg, bei dem es zwar schwer war die Augen offen zu halten, aber zum Glück brachte uns der Nachtbus schnell Heim ins warme Bettchen.
Aus diesem wurde ich dann aber schon nach fünf Stunden Schlaf geweckt, bzw. konnte ich um halb 12 einfach nicht mehr weiter schlafen, weil alle im Haus mit den Vorbereitungen für den Kindergeburtstag beschäftigt waren und gerade die Mädels dabei nicht sehr leise waren.
Abends musste ich dann beim Kindergesichter bemalen helfen und wurde fürs TK-Pizza backen eingeteilt. Geflüchtet vor den aufgedrehten Kids bin ich dann zusammen mit Paula nach Heron City, wo wir zusammen mit Aylin und Julia lecker Pizza essen waren :D

Hier die schönen Bilder mit Julias toller Handykamera :D











Und zu guter letzt, noch ein bisschen was allgemeines über meinen Aufenthalt hier. anlässlich der 100 Tage, die am Dienstag erreicht sind:


Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es so 'einfach' ist, ein Jahr im Ausland zu verbringen.
Natürlich ist es nicht immer leicht, wenn man seine Familie vermisst und seine Freunde. Man hat Angst oder zumindest Bedenken, etwas wichtiges zu verpassen, wie zum Beispiel Weihnachten mit der Familie oder dass sich etwas an den Freundschaften verändert, während man sich so lange Zeit nicht sieht. Aber das gehört eben auch dazu. Ich hatte, bevor ich nach Spanien gegangen bin, zwar nicht die Befürchtung, dass ich die ganze Zeit vor Heimweh heulen würde oder so, aber dass es mir so leicht fällt, teilweise, hätte ich auch nicht erwartet.
Natürlich spielt da die tolle Gastfamilie eine sehr große Rolle, genauso wie meine lieben Freunde hier, z.B. dass Paula eben einfach neben an wohnt und wir uns quasi gesucht und gefunden haben und uns wirklich so ziemlich jeden Tag sehen.
Aber ich muss schon sagen, dass ich wirklich wahnsinnig Glück habe mit allem hier. Ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können, als hier her zu kommen, allein schon weil ich diesen Ort, Las Matas, auch so wunderschön und toll finde.
Und selbst wenn ich mich mal gefragt habe, ob es nicht auch eine tolle Erfahrung gewesen wäre, wo anders hin zu gehen, z.B. wenn ich die tollen Fotos meiner Freundin aus Neuseeland sehe, die Landschaft und die tollen Sachen, die sie dort erlebt und letztendlich kam mir dann auch der Gedanke, dass es im Endeffekt egal ist, wohin man geht, schließlich sehe ich meine Freunde und Familie genauso lange nicht, wie meine Freundin, die auf einem anderen Kontinent ist. Aber wenn ich dann hier mit meinen Freundinnen unterwegs bin, einen guten Tag mit den Mädels habe oder einfach merke, wie glücklich ich gerade völlig ohne Grund bin, dann habe ich fast das Gefühl, dass jeder von uns seinen eigenen Weg geht und zwar genau den richtigen.

Bis nächsten Sonntag :*