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"cosmopolita" ist spanisch und bedeutet ganz einfach "Weltbürger" oder in meinem Fall: Weltbürgerin. Dieser Blog entsteht nämlich gerade sehr spontan und soll dazu dienen meine Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten, während ich 10 Monate im schönen Madrid verbringe. In erster Linie ist das hier also so etwas wie mein persönliches online-Reisetagebuch. Allen anderen, die hier eventuell mal vorbei schauen, wünsche ich natürlich trotzdem viel Spaß beim Lesen. Und jetzt genug geschwafelt, so ein Blog schreibt sich schließlich nicht von allein. Besos, Patricia

Montag, 16. März 2015



Selfie auf dem Plaza Mayor
 Sevilla in 2 Tagen:

1. Anreise wie die Prinzessinnen 
Leider viel zu früh aufgestanden, denn um 6 Uhr chauffierte uns Paulas Gastpapa zum Bahnhof Atocha. Um 8 Uhr fuhr unser Zug dann aus Madrid ab und wir saßen kostenlos drin, da unser Chauffeur gleichzeitig Angestellter bei den Schnellzügen ist und uns vier Plätze im Zug sichern konnte.


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zu gerne hätten wir das probiert!


2. Ankunft im Hostal Roma 
Für zehn Euro kann man sich dann auch mal ein Taxi zum Hostel gönnen, wenn man schon umsonst Zug fahren darf. Unser Zimmer war zwar ziemlich klein, die Betten unterschiedlich in ihren Maßen und das Badezimmer roch streng nach Chlorreiniger, doch für knapp 30 Euro für zwei Nächte pro Person war es durchaus akzeptabel.

3. zwei Tage Sonne, Sightseeing und Liebe
Diese wunderschöne Stadt im Süden Spaniens zeigte sich uns von ihrer Besten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein und 28° C schlenderten wir durch die Straßen und über sonnendurchflutete Plätze, auf denen sich die Menschen tummelten, um talentierten Tänzern auf der Straße zuzuschauen.


Einmal die 
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Einkaufsstraße entlang und dann mit einem Eis weiter an der Kathedrale vorbei und zum wunderschönen Parque de Maria Luisa, in dem sich auch der Plaza de España befindet.
Nachdem wir einen kurzen Blick auf den Fluss Guadalquivir geworfen hatten, gings zurück in den Park um ein bisschen zu entspannen und Sonne zu tanken.
Auf dem Weg zurück zum Hostel wurde dann noch ein kleines Vesper eingekauft, über das wir uns in unserer Bettenlandschaft her machten.
Nach einer ausgiebigen Siesta und einer warmen Dusche haben wir uns ausgehfertig gemacht und mithilfe des Teufels Torre schon mal ein bisschen vorgeglüht.
Bei angenehmen Temperaturen draußen schlenderten wir durch die Straßen Sevillas und fragten uns zu den Bars durch. 
Letztendlich war es ein lustiger aber nicht allzu lager Abend, schließlich klingelte der Wecker am nächsten Morgen schon wieder um 10 Uhr.

Bis morgens dann alle aus dem Bett gekommen sind, wir geduscht und aufgeräumt hatten, war auch schon wieder Zeit zum auschecken.
Zum Glück durften wir unser Gepäck wieder bis abends im Hostel lagern, so ging es dann mit kurzer Hose oder Kleidchen raus in die Sonne. Bei einem Döner- bzw. Falafel-Kebab-Frühstück brutzelten wir in der Mittagshitze und schrieben Postkarten an unsere Lieben.

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Den Rest des Tages liefen wir durch die Altstadt, bewunderten die schönen Häuser und Balkone und ließen es uns bei einem leckeren Eis gut gehen.
Am frühen Abend machten wir uns auf den Weg zurück ins Hostel, um unser Gepäck abzuholen und mit dem Taxi wieder zum Bahnhof zu fahren. Dort trafen wir wieder Paulas Gastpapa, der uns nicht nur wieder umsonst zurück fahren lies, sondern uns auch nach Hause kutschierte.
Todmüde fiel ich dann gestern Abend ins Bett und durfte heute morgen sogar ausschlafen, da meine Gastmama ihre Töchter zur Schule brachte.




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Plaza de España


Hier ist es zwar wieder etwas kühler als letzte Woche - und vor allem im Vergleich zu Sevilla! - aber solange die Sonne scheint und es frühlingshafte Temperaturen sind, will ich mich nicht beklagen ;)
Jetzt wird erstmal ne Runde ausgeruht und morgen gehts annlässlich zu Aylins Geburtstag zum Frühstücken zu Julia und Fetti und da wird hoffentlich schon die nächste Reise gebucht :)



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Plaza Mayor





     Liebe sonnengeküsste Grüße,
Patricia 







Mittwoch, 11. März 2015

Halbzeit-Bilanz

Ich bin heute genau 143 Tage hier und in 143 weiteren Tagen ist der letztmögliche Termin für mich, an dem ich nach Hause fliege. Halbzeit also - mal abgesehen davon, dass ich eigentlich lieber Anfang als Ende Juli fliegen möchte.
Doch wenn ich eins über die bisherigen 5 Monate hier in Madrid sagen kann, dann dass ich meine Entscheidung herzukommen kein bisschen bereue!
Es war sicher nicht immer einfach und es wird auch noch der ein oder andere Tag kommen, der kein Zuckerschlecken wird, doch andererseits habe ich hier bisher schon so unglaublich viel gelernt.
Die ganzen Klischees, die ich zuvor im Internet gelesen habe über so einen Auslandsaufenthalt haben sich tatsächlich erfüllt:

- man wird selbstständiger: ganz einfach gezwungenermaßen, weil du von Heute auf Morgen alleine in einem fremden Land lebst

- man lernt eine Kultur aus nächster Nähe kennen: wer einmal z.B. über Weihnachten und/oder Silvester in einer Familie im Ausland verbracht hat, der lernt die wirklichen Traditionen der Kultur kennen und auch im Alltag habe ich schnell bemerkt wie die Spanier so ticken, was Klischee ist und was der Wahrheit entspricht

- man lernt sich selbst besser kennen und entwickelt sich weiter: ich bin nach diesen 5 Monaten ganz sicher kein anderer Mensch geworden, aber das ist auch gut so. Vielmehr bin ich der Person, die ich bin und der, die ich sein will gleichzeitig ein Stückchen näher gekommen. Wenn man erst einmal so eine lange Zeit von seiner Familie, den Freunden und der gewohnten Umgebung entfernt ist, stellt man sich viele Fragen über sich selbst, aber auch über andere. Ich bin in Situationen gekommen, in denen ich an mir und meinem Weg gezweifelt habe, aber es gab auch Momente in denen ich gemerkt habe, wie absolut richtig es sich anfühlt genau jetzt genau hier zu sein. Es stimmt also tatsächlich, dass so ein Aufenthalt im Ausland den Charakter stärkt und man sich weiterentwickelt. Ob man jetzt Work & Travel in Neuseeland macht, ein Jahr als Au Pair in einer europäischen Großstadt arbeitet oder auf einer Farm in Irland Schafe hütet, meiner Meinung nach tragen alle diese Auslandsaufenthalte dazu bei, dass sich selbst ein Stückchen näher kommt, auch ganz einfach deshalb, weil man noch nicht im Studium-Stress steckt oder seinem Traumjob durch eine Ausbildung näher kommt. Im Ausland hat man einfach doch noch mehr Zeit für sich und somit auch mehr Platz für Gedanken über sich selbst.

- man sammelt Erfahrungen, von denen man noch seinen Enkelkindern erzählen kann und findet Freunde fürs Leben: so kitschig und klischeehaft dieser Punkt auch klingen mag, meinen Erfahrungen zufolge trifft er zu. Die einen machen Bungee Jumping von einer Klippe, die anderen genießen die Aussicht über den Grand Canyon, ich wiederum lebe ein dreiviertel Jahr in Madrid! Das muss ich mir zwar immer mal wieder ins Gedächtnis rufen und auf der Zunge zergehen lassen, denn nie hätte ich gedacht, dass ich das eines Tages wirklich machen würde und egal ob es der Blick über die Gran Vía ist, die wunderschönen Sonnenuntergänge, die es so in Deutschland viel zu selten gibt oder einfach die spanische Mentalität, der man überall auf den Straßen begegnet, all das sind Eindrücke, Bilder und Erfahrungen, die ich so schnell nicht mehr vergessen will und werde. Und das Beste an all diesen Digen ist, dass ich jeden einzelnen Moment davon mit Menschen teilen kann, die mir innerhalb von so einer kurzen Zeit so sehr ans Herz gewachsen sind! Ich weiß noch wie ich mir vor meiner Abreise Sorgen gemacht hatte, dass ich hier eventuell keine Freunde finde oder dass alle Au Pairs in einem anderen Stadtteil leben oder sonst was. Jetzt bin ich hier, direkt neben mir wohnt ein wunderbares Mädchen, das sich von meinem ersten Tag an um mich gekümmert hat und das es für jeden weiteren Nachbarn, den ich je in meinem Leben haben werde schwer macht auch nur ansatzweise an sie heran zu kommen. Nur ein paar Bushaltestellen weiter wohnt eine Süßeline, deren Charm und Schlagfertigkeit man gar nicht widerstehen kann und die in Deutschland zum Glück nicht weit weg von mir wohnt. In Aravaca, bei einer tollen neuen Gastfamilie, lebt ein hübsches junges Au Pair, dessen Lächeln einem sofort jeden Tag versüßt und das vermutlich gar nicht weiß, wie einzigartig und wunderbar sie ist.

Alles in allem, hätte ich also keine bessere Entscheidung treffen können, denn der letzte und nicht minder wichtige Punkt ist, dass man ein zweites Zuhause auf der Welt findet, zu dem man immer wieder zurückkehren kann, weil dort eine wunderbare sympatische Familie lebt, die mich vom ersten Moment an mit offenen Armen in Empfang genommen hat, mich bei sich als aufgenommen hat und deren Kinder mich - und ich sie! - ins Herz geschlossen haben, worüber ich unglaublich stolz und dankbar bin.

Also an alle, die es auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen, mal eine Auszeit von Deutschland zu nehmen: traut euch, es lohnt sich auf jeden Fall! Da draußen liegt euch eine ganze Welt zu Füßen, die nur darauf wartet von euch entdeckt zu werden!

Theatralische Grüße,

Patricia :*

Sonntag, 1. März 2015

Primavera + Fresas = Felicidad

Heute 'Morgen' habe ich das Rollo hoch gemacht und das Fenster geöffnet. Entgegen kam mir blendender Sonnenschein, fröhliches Vogelgezwitscher und eine leichte warme Briese, die verdächtig nach Frühling roch.
Auch gestern Nacht auf dem Heimweg habe ich kaum gefroren und das will was heißen! Denn anlässlich Paulas 19. Geburtstag waren wir alle nur mit Kleidchen und dünner Strumpfhose bekleidet, darüber auch nur die Winterjacke und ein Schal. In Deutschland wäre ich damit wahrscheinlich erfroren. Umso glücklicher macht mich also das Wetter hier. Auch die Erdbeersaison ist schon ausgebrochen! Mitte/ Ende Februar habe ich hier glaube ich die ersten Erdbeeren gegessen (in Deutschland undenkbar :D), diese haben zwar noch nicht viel Geschmack gehabt, aber Erdbeere ist Erdbeere :)
Mittlerweile schmecken meine roten Lieblingsfrüchte sogar richtig nach Erdbeere! Mein Glück ist vollkommen :D

Zu dieser Woche und dem Wochenende gibt es sonst nicht so viel zu sagen, Freitagabend waren Paula, Julia und ich im Tagiatelle Abendessen, für mich gabs Rigatoni mit Gorgonzola-Nuss-Soße, lecker!
Den Freitag sind wir extra ruhig angegangen, da wir (mal wieder) alle k.o. waren und eigentlich auch vor hatten Samstag ordentlich feiern zu gehen.
Samstagmittag wurde dann aber zuerst eine Backaktion bei Aylin gestartet. Gottseidank ist ihre neue Gastfamilie sowas von unglaublich lieb und gut ausgestattet! :D Waage, Backformen, Handmixer, alles was das Herz begehrt. Und die Kinder sind für die spanischen Verhältnisse auch unglaublich gut erzogen: Bitte, Danke, den Müll runter bringen, ein Traum für jedes Au Pair :D
Jedenfalls haben wir dort einen veganen Schoko-Erdbeer-Kuchen für Paula gebacken. Da der ganze Teig nicht in eine Form gepasst hatte, haben wir ihn auf eine große Maus-Form und eine kleine Hello Kitty - Form aufgeteilt. Durch meine Ungeduld wurde Kitty leider um ihr linkes Auge gebracht, aber dadurch wurde sie zu Piraten-Hello-Kitty! :D

ist sie nicht herzallerliebst :D 
soo lecker! und 100 % vegan ;)

























Nachdem Paula und ich dann auch endlich in unserer Bar in La Latina angekommen sind, gabs erstmal Kuchen, ein Prinzessinnen-Krönchen für Prinzessin Paula (das sie voller Stolz den ganzen Abend getragen hat!) und Dora-Party-Hütchen für uns, wobei diese bei den umstehenden Gästen auch sehr auf Begeisterung stießen und irgendwann wohl in deren Besitz übergegangen sind.
Die Flasche Sekt gabs diesmal auch wieder aufs Haus ;) Hätte uns dann doch gewundert, wenn unser Freund, der Jefe der Bar, uns diese an Paulas Geburtstag nicht anbietet ... :D
Aus dem Plan dem Morgen im Kapital - einem siebenstöckigen Club im Herzen Madrids - entgegen zu tanzen wurde dann leider nichts mehr ...
Trotzdem war es ein echt schöner Abend und ich freue mich schon auf den 17. März, an dem unsere Aylinipini Geburtstag hat :)